Georgenthal-Altenbergen. Evangelisch, katholisch, orthodox - Ostern als Feier der Auferstehung Christi ist für die Kirchen das wohl wichtigste Fest. In diesem Jahr unterscheiden sich die Kalendertermine.

Eine Woche nach evangelischer und katholischer Kirche feiern orthodoxe Christen das Osterfest - auch in Thüringen. Einer der Schauplätze ist das Kloster St. Gabriel in Altenbergen im Thüringer Wald, das vor zehn Jahren als syrisch-orthodoxes Kloster gegründet wurde und inzwischen zur griechisch-orthodoxen Kirche gehört. Einige Hundert Menschen werden zu dem Fest erwartet, wie Isa Oygur, Abt des Klosters, sagte. Das im Sommer 2012 geweihte Kloster ist auf dem Gelände eines ehemaligen Kinderferienlagers entstanden.

Die Gläubigen, die regelmäßig an Gottesdiensten in dem Kloster teilnehmen, gehören verschiedenen Nationalitäten an. Neben griechischstämmigen Menschen seien auch armenische, rumänische, serbische, syrische und ukrainische orthodoxe Christen vertreten, sagte Oygur. Sie leben überwiegend in Thüringen. Zu hohen kirchlichen Festen wie Ostern kämen aber auch Gläubige aus Berlin, Bayern und Norddeutschland.

Grund für die unterschiedlichen Ostertermine sind verschiedene Kalenderberechnungen: Alle christlichen Kirchen feiern das Fest der Auferstehung Christi am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. Die orthodoxen Kirchen berechnen den Termin nach dem julianischen Kalender, dort liegt der Frühlingsanfang 13 Tage später als im gregorianischen Kalender der evangelischen und katholischen Kirchen.

Bekannteste orthodoxe Gemeinde in Thüringen ist die der russisch-orthodoxen Kirche in Weimar. Sie geht auf die russische Zarentochter Maria Pawlowna (1786-1859) zurück, die Ehefrau des Weimarer Großherzogs Carl Friedrich war. Seit dem Flüchtlingssommer 2015 sind zudem viele strenggläubige orthodoxe Christen aus Eritrea nach Thüringen gekommen. Auch Geflüchtete aus der Ukraine bekennen sich zum Teil zum orthodoxen Glauben.