Berlin. Der Herbst ist Erkältungs- und Virensaison: Höchste Zeit, sich wieder solidarisch zu verhalten und bekannte Hygieneregeln zu beachten.

Eine verschnupfte Nase, ein Kratzen im Hals, Husten – und vielleicht noch Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit? Egal, so schlimm ist das schon nicht. Arbeiten geht schon. Schließlich sind aktuell so viele Kolleginnen und Kollegen krank. Laut der repräsentativen Studie „Arbeiten 2022“ der Betriebskrankenkasse Pronova BKK erscheint jeder Fünfte mit ansteckenden Infekten am Arbeitsplatz. Was vielleicht gut gemeint ist, hilft am Ende meist niemandem – im Gegenteil.

Wie viele Menschen angeschlagen öffentliche Verkehrsmittel nutzen, lässt sich schwer beziffern – ebenso, wie viele dennoch einkaufen gehen oder die Kinder in Schule oder Kindergarten bringen. Auffällig ist jedoch: Die AHA+L-Regeln, die in Zeiten der Corona-Pandemie und Lockdowns bei vielen in Fleisch und Blut übergegangen waren, scheinen vergessen.

Dabei gilt ein wichtiger Grundsatz natürlich immer: Krank ist krank, Hygiene ist nicht nur mit Blick auf Corona-Viren wichtig. Schließlich ist Hygiene laut Definition die Wissenschaft von der Verhütung von Erkrankungen und der Erhaltung von Gesundheit. Ohne auf die wichtigsten Hygieneregeln zu achten, werden wir uns also nur ständig gegenseitig infizieren. Ein Teufelskreis. Hinzu kommt: Wer nicht auf sich acht gibt, verschleppt einen Infekt nur unnötig, schadet sich im Zweifel selbst und fällt am Ende womöglich länger aus. Lästig für alle.

Infekte verhindern: Jeden kann seinen Betrag leisten

Was also tun? Am besten im Zweifel daheim bleiben und im Alltag solidarisch an die AHA+L-Regeln denken, um den einstigen „Corona-Knigge“ zum generellen „Infekt-Knigge“ werden zu lassen. Abstand halten, konsequentes Niesen und Husten in die Armbeuge, Einmaltaschentücher sofort entsorgen sowie regelmäßig und auch gründlich die Hände waschen wären wichtige Beispiele. Das Lüften nicht zu vergessen.

Anne-Kathrin Neuberg-Vural ist Redakteurin Ratgeber & Wissen im Ressort Leben der Funke Zentralredaktion.
Anne-Kathrin Neuberg-Vural ist Redakteurin Ratgeber & Wissen im Ressort Leben der Funke Zentralredaktion. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Und dann wäre da natürlich noch das Maskentragen. Was in vielen asiatischen Gesellschaften zum guten Ton gehört, spaltet hierzulande die Gemüter. Dabei sorgt ein Mund-Nasen-Schutz nachweislich dafür, dass sich Erreger schwieriger ausbreiten können. Aber ob dieser bei Krankheitssymptomen getragen wird, muss am Ende jede und jeder selbst entscheiden.

Das eigene Wissen um den Mehrwert, eine positive Einstellung und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Umfeld können bei der Abwägung helfen – egal ob im privaten oder beruflichen Umfeld. Das Gute: Schon jede einzelne Maßnahme der AHA+L-Regeln wirkt. Klar ist aber auch: Je mehr kombiniert werden, desto besser wird der Schutz. Und noch besser wird es, wenn sich immer dann, wenn mehrere Menschen aufeinandertreffen, auch möglichst alle an die Regeln halten.