Berlin. Solarwärme kann Heizungen ergänzen, entlasten und so die Kosten drosseln. Die Branche hofft auf einen Boom und verweist auf Umfrage.

Die Solarbranche hofft auf einen neuen Boom – nicht nur bei der Photovoltaik. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Solarwärme: Mithilfe von Solarkollektoren kann man seinen Öl- oder Gasverbrauch senken. Bei der Solarthermie wird nicht Strom, sondern heißes Wasser erzeugt.

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Etwa zwei Drittel der Heizungen in 19,5 Millionen Wohnhäusern werden laut einer Umfrage unter privaten Immobilienbesitzerinnen und Besitzer ausschließlich mit Öl oder Gas betrieben. Hier setzt die Solarthermie an.

Heizung: Mit warmem Wasser die Öl- oder Gasrechnung senken

Sie kann die Heizungen nicht ersetzen. Aber sie kann entlasten und helfen, deren Verbrauch zu drosseln. Mehr als jeder zweite Hauseigentümer kann sich denn auch eine entsprechende Nachrüstung vorstellen, genauer gesagt 56 Prozent der Befragten.

Dies geht aus einer Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) hervor. Allerdings gilt diese hohe Zustimmung unter einer Bedingung: im Falle einer staatlicher Bezuschussung.

Bis zu einer Million neue Anlagen

Jeder zweite Besitzer einer reinen Gas- und Ölheizung gab in der Umfrage an, einen Austausch der Heizung in den nächsten fünf Jahren zu planen. „Bis zu einer Million neue Solarthermie-Anlagen könnten in diesem Zusammenhang entstehen. Zumeist in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Pelletsheizung, um deren Betriebskosten zu reduzieren,“ erklärt der Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar Carsten Körnig.

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2023 wurden lediglich rund 51.000 neue Solarheizungen mit einer Bruttokollektorfläche in Höhe von rund 376.000 Quadratmetern zumeist auf Dächern installiert. Das entspricht der Fläche von etwas mehr als 52 Fußballfeldern.

Trotz Förderung: Investoren hielten sich eher zurück

Die Anzahl der in Deutschland insgesamt installierten Solarthermieanlagen stieg damit leicht auf rund 2,6 Millionen. Dies teilten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit.

Die relative Zurückhaltung der Investoren führt die Branche auf die Verunsicherung im Zuge der Diskussion um das neue Heizungsgesetz zurück. Denn nüchtern gerechnet, kann sich die Nachrüstung einer Solarthermie-Anlage bei einer bestehenden Öl- oder Gasheizung lohnen, erst recht beim Einbau einer neuen Hybridheizung, bestehend aus einer Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe oder Solarthermie und Pelletheizung. Das wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit maximal 70 Prozent gefördert.

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