Schmalkalden. In Schmalkalden haben etwa 60 Menschen ohne vorherige Anmeldung gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Als ein 44-Jähriger einen Polizisten schlägt, eskaliert die Situation.

Am Montagabend haben sich etwa 60 Menschen auf dem Altmarkt in Schmalkalden getroffen, um ihren Protest gegen die bestehenden Corona-Regelungen kund zu tun. Wie die Polizei mitteilte, war die Versammlung allerdings nicht bei der zuständigen Versammlungsbehörde angemeldet und verstieß somit gegen die bestehende Rechtslage.

Zudem hielt sich ein Großteil der Teilnehmer nicht an die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln. Den eingesetzten Beamten fiel ein Mann auf, der sich durch sein Verhalten als Versammlungsleiter herauskristallisierte. Daraufhin wollten Polizisten seine Identität feststellen.

Demonstrant greift Polizist bei Identitätsfeststellung an

Der Mann weigerte sich jedoch seine Daten preiszugeben und forderte sämtliche Versammlungsteilnehmer auf, die Situation mit dem Handy zu filmen. Ein Video der folgenden Ereignisse kursiert seit Dienstagmorgen unter anderem bei Facebook.

In die polizeiliche Maßnahme mischte sich ein 44-jähriger Mann, der erst verbal gegen die eingesetzten Beamten vorging, dann jedoch unvermittelt und ohne ersichtlichen Grund einen Polizisten mit der Faust gegen den Hals schlug.

Ein Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, zeigt, wie Demo-Teilnehmer einen Polizisten von der Festnahme eines Mannes wegziehen.
Ein Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, zeigt, wie Demo-Teilnehmer einen Polizisten von der Festnahme eines Mannes wegziehen. © Screenshot Facebook-Video

Unmittelbar eilten weitere Einsatzkräfte zur Unterstützung und versuchten, den Angreifer von weiterer Gewalt gegen die Polizei abzuhalten und am Boden zu fixieren. Er leistete laut Polizei vehement Widerstand. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahme griffen weitere Versammlungsteilnehmer die Einsatzkräfte an.

Polizei setzt Pfefferspray ein

Ein Polizist wurde vom 44-Jährigen weggezogen und zu Boden geschleudert. Innerhalb kürzester Zeit waren die drei eingesetzten Beamten laut Polizei umringt von einer Menschenmenge, die immer näher drang und die Polizisten bedrohte.

Die Androhung, Pfefferspray einzusetzen, wurde konsequent ignoriert, und so griff eine unbekannte Frau einen Beamten an. Die Unbekannte konnte nur mit dem Einsatz des Pfeffersprays von weiteren Handlungen gegen die Einsatzkräfte abgehalten werden.

Beamte ziehen sich teilweise verletzt zurück

Ein weiteres polizeiliches Handeln gegen den 44-jährigen Mann und die anderen Personen, die aktiv Widerstand leisteten, war aus Gründen der eigenen Sicherheit laut Polizei nicht mehr möglich, die Einsatzkräfte zogen sich zurück.

Zwei Beamte wurden verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Der 44-Jährige lehnte eine ärztliche Behandlung ab. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.