Bozen/Hauteroda. Beim Skivergnügen in Südtirol hat eine Lawine drei Deutsche jäh aus dem Leben gerissen - eine Frau und ihre Tochter kommen aus Thüringen. Vor allem in ihrem Wohnort Hauteroda sitzt der Schock darüber tief.

Der Tod zweier Thüringer bei einem Lawinenunglück in Südtirol hat Bestürzung und Trauer ausgelöst. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich am Sonntag schockiert über die traurige Nachricht. „Hier wurde großes Leid über eine Familie gebracht, die einfach ihren wohlverdienten Winterurlaub machen wollte“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Der Bürgermeister von Hauteroda im Kyffhäuserkreis, Norbert Eichholz, sprach von einem Schock für die Menschen im Ort: „Das Mitgefühl ist sehr groß.“

Bei dem Lawinenabgang kamen eine Frau und zwei siebenjährige Mädchen aus Deutschland ums Leben. Die 35-Jährige und ihre Tochter stammen einem Carabinieri-Sprecher in Bozen zufolge aus Hauteroda, das andere Mädchen aus Eschweiler in Nordrhein-Westfalen. Die Polizei hatte zunächst als Alter der Frau 25 angegeben, später aber die Angabe korrigiert.

Die Menschen seien auf einer Piste im Schnalstal westlich von Meran unterwegs gewesen, als sich die Lawine am Samstagmittag auf einer Höhe von etwa 3000 Metern löste und in das tiefer gelegene Skigebiet raste. Ein Mann und sein elfjähriger Sohn - ebenfalls aus Eschweiler - wurden bei dem Unglück verletzt. Auch der Thüringer Familienvater sei bei dem Unglück dabei gewesen, aber nicht von der Lawine erfasst worden, hieß es.

Die Familie sei in dem etwa 500-Einwohner-Ort Hauteroda als hilfsbereit bekannt, berichtete Eichholz: „Wenn Hilfe gebraucht wurde, waren sie da.“ Sie hätten dort ein Haus ausgebaut. „Wir werden schauen, wie wir der Familie in dieser Situation helfen können“, sagte der Bürgermeister. Die Frau war Soldatin. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprach den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

„Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den Angehörigen und den Freunden aller Opfer dieses furchtbaren Unglücks“, so Kramp-Karrenbrauer (CDU) auf Twitter. Auch Ramelow versicherte, dass die Landesregierung den Angehörigen Hilfe anbieten werde. Der Fall zeige einmal mehr, dass Naturkapriolen nicht zu unterschätzen seien - insbesondere da es offensichtlich keine Lawinenwarnung gab, konstatierte er.

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