Korbach. In Korbach in Hessen ist eine Stute brutal vergewaltigt worden. Die Tierschützer von Peta haben sich entsetzt über den Vorfall gezeigt und eine Belohnung ausgesetzt.

Am vergangenen Wochenende ist ein Pferd in Korbach (Hessen) vergewaltigt worden. Nachdem sie zunächst eine Tierärztin verständigte, habe die Besitzerin die Polizei alarmiert, heißt es in einer Mitteilung der Beamten. Nach der Tat installierte sie Kameras auf der Koppel, damit sich der Vorfall nicht noch einmal wiederholt. Peta reagierte entsetzt.

Der Fall zeige, dass Zoophilie beziehungsweise Sodomie auch in der deutschen Gesellschaft ein nicht zu unterschätzendes Problem sei, schrieben die Tierschützer auf ihrer Internetseite.

Gleitgel- und Sperma-Spuren

In der Nähe des Tieres stellten die Beamten Gleitgel sicher - und eine „Flüssigkeit“, bei dem es sich nach übereinstimmenden Medienberichten um Sperma handeln soll. Die Polizei hofft nun mit einem DNA-Test weitere Rückschlüsse auf den Täter zu erhalten. Auch das Gleitgel wird genauer untersucht. Darüber hinaus zeigte das Tier Verletzungen im Genitalbereich.

Die Polizei will darüber hinaus überprüfen, ob es dem Tier möglicherweise ein Gegenstand eingeführt wurde. Dem Tier geht es den Umständen entsprechend, wie die Polizei weiter schreibt. Möglicherweise sind bereits DNA-Spuren des Mannes in einer Datenbank. Bei dem Tier handelt es sich der Polizei zufolge um eine Haflingerstute.

Peta setzt Belohnung aus

Nachdem zahlreiche Medien über den Fall berichtet hatten, gingen die Tierschützer in die Offensive und setzten kurzerhand eine Belohnung für Hinweise auf den Täter aus. Darüber hinaus hoffen die Tierschützer darauf, dass sich Zeugen bei ihnen oder der Polizei melden. In der Vergangenheit hatten sie damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Und auch jetzt hofft Peta so den Täter zu finden. „Bitte helfen Sie mit, diese Tierquälerei aufzuklären“, schreiben sie auf ihrer Internetseite.

Bereits in drei Fällen sei die von Peta in Aussicht gestellte Belohnung erfolgreich gewesen. So hätten die Tierschützer im vergangenen Jahr drei Pferdebesitzerinnen eine Belohnung von 1000 Euro gezahlt, heißt es auf der Internetseite von Peta. „Ihre Hinweise hatten einen Tierquäler, der im April 2016 eine Stute mit einem Dildo malträtierte, überführt.“

Pony mehrfach missbraucht - Peta mit Erfolg

Auch in einem anderen Fall, in dem ein Pony mehrfach missbraucht wurde, konnten die Hinweise zur Ergreifung des Täters führen.

Auf der Internetseite haben die Tierschützer auch Tipps veröffentlicht, wie man sich vor Pferdeschändern schützen kann.

Die Tiere leiden unter den Missbräuchen - nicht nur physisch, sondern auch psychisch, wie es weiter heißt. Peta fordert Tierhalter in der Region um Korbach auf, genau hinzusehen und Missbrauchsfälle an Tieren zu melden. „Weitere Vorfälle in der Region sollten umgehend angezeigt werden, um mögliche Tatzusammenhänge aufzuzeigen.“

Was ist Zoophilie?

Was ist Zoophilie eigentlich? Darunter bezeichnet man sexuelle Handlungen oder Beziehungen zu Tieren zu haben. Laut Tierschutzgesetz ist das verboten. Verstöße können mit Haftstrafen von bis zu drei Jahren und Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro geahndet werden.

Der Missbrauch von Hunden, Pferden, Ziegen und Pferden ist am weitesten verbreitet. Glaubt man Schätzungen, sind jedes Jahr Hunderttausende Tiere betroffen. Erst seit 2013 wurde Zoophilie in Deutschland verboten.