Erfurt. Wegen Schnee und Glätte ist es seit Donnerstagabend thüringenweit zu Unfällen und Problemen im Straßenverkehr gekommen. Das ist der aktuelle Stand der Dinge laut Autobahnpolizeiinspektion.
"Sobald in Thüringen eine Schneeflocke auf den Straßen liegt..." Ein Sprecher der Autobahnpolizeiinspektion hofft, dass die Autofahrer dieses Jahr vernünftig sind - angesichts des schneereichen und frostigen Wochenendes, das vor uns liegt. Seine Bilanz seit Donnerstagabend, 17 Uhr: "Reichlich Unfälle auf winterglatter Fahrbahn." So habe es bislang allerdings "erst" einen Verletzten gegeben; ansonsten sind zahlreiche Sachschäden zu vermelden, vor allem durch querstehende Lkw.
Besonders betroffen sind die A4 und die A9, weil sie stark frequentiert sind. U.a. geriet am Morgen auf der A9 bei Droyßig in Richtung München ein Lastwagen ins Schleudern, die Zugmaschine riss ab und kippte auf die Seite. Wenig später stellte sich nahe Eisenberg ein Lkw quer. Auf dem Zubringer zur Auffahrt Erfurt-Ost der A4 kam es zu stundenlangen Problemen. Sechs Lastwagen seien havariert und von der Straße gerutscht, sagte ein Polizeisprecher. Doch auch von der A71 wurden seit den Morgenstunden vermehrt Vorfälle gemeldet. Und auch auf den Bundesstraßen kommt es zu Beeinträchtigungen: So gibt es an der B2 zwischen Cretzschwitz und Giebelroth oder auch auf der K129 zwischen Lindenkreuz und Leinbernsdorf querstehende Lkw. Im Altenburger Land wurden einzelne Verkehrsunfälle aufgrund der Witterung gemeldet, in Gera selbst ist die Lage noch ruhig.
Gegen Mauer und Weidezaun gefahren
Zwischen Schleiz und Sonneberg ist es am Morgen zu insgesamt vier witterungsbedingten Unfällen gekommen. Gegen 2.30 Uhr war ein 55-Jähriger mit seinem Audi auf der Straße zwischen Juchhöh und Hirschberg unterwegs, als er aufgrund der winterglatten Fahrbahn mit seinem Auto rechts von der Fahrbahn abkam und gegen eine Mauer fuhr. Am Audi entstand Sachschaden in Höhe von ungefähr 3000 Euro. Der Fahrer blieb unverletzt.
Gegen 3 Uhr war ein 18-Jähriger mit seinem Tiguan in Dittersdorf unterwegs, als er in einer Linkskurve von der winterglatten Fahrbahn abkam und gegen einen Weidezaun sowie eine Hinweistafel stieß. Gegen 4.30 Uhr wiederum rutschte ein 37-Jähriger mit seinem Chevrolet in der Jenaer Straße in Pößneck nach rechts von der Fahrbahn. Dabei entstand geringer Schaden an der Stoßstange des Wagens. Und schließlich: Gegen 5.15 Uhr stießen zwei Autos auf Höhe Kalte Küche zwischen Spechtsbrunn und dem Abzweig Tettau zusammen. Die beiden Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Nach ersten Erkenntnissen verletzten sich die Fahrer leicht.
Laster dreht sich um 180 Grad
Zwischen Eigenrieden und Katharinenberg im Unstrut-Hainich-Kreis sorgt der umgekippte Anhänger eines Lasters dafür, dass es nur noch langsam vorangeht. Für die anstehende Bergung muss die Straße demnächst kurzzeitig komplett gesperrt werden, so die Polizei. Der leere Laster war aus Richtung Katharinenberg gekommen und hatte sich ausgangs einer Kurve um 180 Grad gedreht.
Der Räumdienst vom Kommunalservice Jena ist seit den führen Morgenstunden im Stadtgebiet im Einsatz, um die Straßen zu räumen und zu streuen. Der Einsatz laufe laut Stadtverwaltung planmäßig. Trotzdem könne es aufgrund der Witterungslage zu Verzögerungen bei der Abfallentsorgung kommen. Einige kleinere und zumeist steilere Straßen können am Freitag nicht angefahren werden. Die Leerungen werden ab Montag nachgeholt. Betroffene Haushalte werden gebeten, ihre Tonnen entsprechend rauszustellen.
Ausfälle im Busverkehr
Der MDR berichtet zudem von Ausfällen im Busverkehr im Saale-Holzland-Kreis. Die Erfurter Bahn meldete Ausfälle wegen nicht geräumter Straßen im Schienenersatzverkehr auf der Strecke Saalfeld-Bad Lobenstein-Blankenstein.
Der Winterdienst sei unermüdlich im Einsatz - und trotz allem appelliert der Sprecher der Autobahnpolizeiinspektion an die Fahrer: "Überholen Sie nicht, wenn es nicht nötig ist, sondern fahren Sie hinter dem Lkw her - auch wenn es müßig ist."
Winter zeigt sich am Wochenende in Thüringen
Mit Schneefall, Glätte und Frost macht sich der Winter am Wochenende in Thüringen erneut bemerkbar. Vor allem im Osten des Freistaats fielen am Freitag bis in den Vormittag hinein mehrere Zentimeter Schnee, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte. In Gera etwa seien 12 Zentimeter gemessen worden, entlang der Saale im Raum Jena bis zu 15 Zentimeter. Der Thüringer Wald bekam hingegen weniger ab.
Wer die schönen Seiten des Winters genießen will und etwa Winterwanderungen plant, sollte dafür laut DWD den Samstag nutzen. Bis in den Vormittag hinein soll es schneien, die Temperaturen pendeln zwischen minus 1 bis plus 1 Grad - im Bergland bei minus 4 bis minus 1 Grad - weiter hin und wieder etwas Schnee. Der Sonntag wird der Vorhersage zufolge trüb, aber meist niederschlagsfrei. Die Temperaturen steigen wieder an auf 1 bis 3 Grad, im Bergland auf minus 2 bis plus 1 Grad. Am Sonntag ist mit Regen zu rechnen, dann soll es beginnen zu tauen.
Wintereinbruch in Thüringen: Von Schneemännern, Räumdiensten und Co.
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