Anja Siegesmund steht unter besonderer Beobachtung in unserer Stadt. Nicht nur, dass die in Jena lebende Thüringer Umweltministerin als Bündnisgrüne bei der Kommunalwahl ein Stadtratsmandat gewonnen hat und dies, wie sie auf Nachfrage sagte, auch annehmen will. Also nix da – von wegen Schleppmandate produzieren, und dann tschüs, Stadtrat! „Ich freue mich auf die Stadtratsarbeit“, sagte sie, zumal die Grünen neun der 46 Mandate holten und sich die Arbeit somit gut verteilen lasse. Es scheint alles einigermaßen kompatibel mit dem Ministerin-Alltag. Interessant ist zudem die Frage, von welchem rhetorischen Blute Stadträtin Siegesmund ist? In der Nachbarstadt Gera zog ein gewisser Ingo Kaschta in den Stadtrat ein als Alleinkämpfer für die Satire-Partei „Die Partei“. Er ist Anja Siegesmunds Onkel (der Bruder des Vaters der Ministerin). Beherrscht auch seine Nichte die feine satirische Klinge – etwa mit Ironie, mit Übertreibung? Wir Journalisten raten, solche Mittel knapp dosiert zu verwenden. Ironie wird oft nicht verstanden. ...