Zunächst war von einer vorübergehenden Schließung die Rede, nun steht fest: Entbindungen wird es in Sömmerda künftig nicht mehr geben.

Die pädiatrische Klinik am KMG Klinikum Sömmerda, die bereits seit Wochen geschlossen war, hat nach einer Mitteilung vom Samstag ihren Betrieb gänzlich eingestellt. "Trotz monatelanger intensiver Bemühungen war es nicht möglich, ärztliches Personal zu gewinnen. Ebenso konnten nicht genügend Pflegefachkräfte für den Bereich Kinderkrankenpflege gebunden werden", heißt es.

Weil die Geburtszahlen am KMG Klinikum Sömmerda seit Jahren rückläufig seien, werde die Versorgung im Bereich Geburtshilfe zukünftig gänzlich am Standort Sondershausen konzentriert und ausgebaut. Beide Standorte stehen für den Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe bereits seit Januar 2023 unter der chefärztlichen Leitung von Thoralf Amse.

Geburten werden ab sofort nur noch am KMG Klinikum Sondershausen durchgeführt. In Sömmerda werde dafür die Behandlung gynäkologischer Erkrankungen sowie von Brustkrebserkrankungen weiter ausgebaut. Kinder könnten weiterhin in der Notaufnahme versorgt und ambulante sowie stationäre Operationen durchgeführt werden.

Geschäftsführerin bedauert den Schritt

"Damit wir den Menschen in der Region nachhaltig ein qualitativ hochwertiges medizinisches Versorgungsangebot machen können, verdichten wir die fachliche Zusammenarbeit zwischen unseren Thüringer Standorten weiter und werden Spezialisierungen standortbezogen ausbauen", erklärt Diana Richter, Geschäftsführerin am KMG Klinikum Sömmerda. Lange habe man für den Erhalt der Kinderstation in Sömmerda gekämpft und nach Lösungen gesucht. "Wir bedauern diesen Schritt sehr, können aber einen weiteren Betrieb medizinisch nicht mehr verantworten."

Das Klinikum führe aktuell Gespräche mit den verbleibenden Mitarbeitenden der Pädiatrie. Allen Pflegekräften werden Angebote zur Weiterbeschäftigung in anderen Klinikbereichen oder an einem anderen KMG Standort in Thüringen unterbreitet. Auch für die Ärztinnen und Ärzte werde nach tragfähigen Lösungen gesucht. Die werdenden Eltern, die umliegenden Kinderkliniken, der Rettungsdienst, die niedergelassenen Ärztinnen und die Hebammen seien ebenfalls informiert worden.

Keine Entbindungen möglich: Kreißsaal im Sömmerdaer Klinikum muss schließen