Bochum (dpa/tmn). Autsch! Es zieht im Nacken. Die verspannten Muskeln fleißig dehnen - dann hat sich das Problem erledigt? Ein Irrtum, wie ein Orthopäde erklärt.

Essen, Lesen, am Schreibtisch arbeiten, Nachrichten auf dem Smartphone tippen: Bei all diesen Aktivitäten haben wir unseren Kopf meist nach vorn geneigt. Und viele von uns bekommen dafür irgendwann die Quittung: Nackenschmerzen.

Der Bochumer Orthopäde Matthias Manke erklärt, warum das passiert: „Wenn ich den Kopf die ganze Zeit nach vorn nehme, dann ist meine hintere Muskulatur permanent überdehnt. Dadurch hat sie keine Kraft und verspannt.“

Die hintere Nackenmuskulatur braucht mehr Kraft

Was hilft am besten dagegen? Auch wenn es einige überraschen dürfte: Dehnübungen sind es nicht, wie der Mediziner klarstellt. Schließlich ergibt sich das Ziehen im Nacken ja bereits aus einer Überdehnung, also daraus, dass die Muskulatur in die Länge gezogen wird. Stattdessen gilt: „Wir müssen unsere rückseitige Nackenmuskulatur stärken.“ Die hinteren Nackenmuskeln müssen also ein bisschen herausgefordert werden, so werden sie kräftiger.

Und das geht mit folgender Übung, für die man nur eine Wand - oder alternativ auch die Kopfstütze im Auto - braucht. „Drücken Sie mit maximaler Kraft den Hinterkopf dagegen“, sagt Matthias Manke. Nach zehn Sekunden drücken entspannt man für zehn Sekunden. In Summe sollte man diese Übung zwei Minuten lang durchführen, am besten einmal morgens, mittags und abends. Wer das durchzieht, kann Nackenschmerzen vorbeugen und lindern, so der Mediziner.