Genf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus aus China zum internationalen Gesundheitsnotstand erklärt.

Damit sind konkrete Empfehlungen an Staaten verbunden, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg möglichst einzudämmen. Noch sei die Zahl der Infektionen außerhalb Chinas relativ gering, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstagabend. Aber man wisse nicht, welchen Schaden das Virus in einem Land mit einem schwachen Gesundheitssystem anrichten würde.

Die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus „2019-nCoV“ hat mittlerweile die weltweiten Fälle bei der Sars-Pandemie vor 17 Jahren übertroffen. Mit 317 neuen Erkrankungen, die die Behörden der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina am Donnerstag berichteten, kletterte die Gesamtzahl weltweit auf mehr als 8100.

Drei Verdachtsfälle in Thüringen

In Thüringen stehen seit gestern drei Männer aus Erfurt, Jena und der Umgebung von Erfurt unter Verdacht, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. Eine Bestätigung steht noch aus. Zwei Personen werden seit Mittwoch im Helios-Klinikum in Erfurt isoliert. Bei ihnen besteht der Verdacht, dass sie sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben könnten. Das bestätigten am Donnerstag sowohl das Thüringer Gesundheitsministerium als auch die Klinik selbst. Eine weitere Person aus Jena wird im Apoldaer Krankenhaus behandelt.

Die Bundesrepublik plant eine Rückholaktion für deutsche Staatsbürger aus der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan. Der Flug war zunächst für Samstag geplant. Sicher war das aber auch am Donnerstag noch nicht. Die Teilnahme ist freiwillig. Nach bisherigen Schätzungen geht es um rund 90 Bundesbürger. Die Rückkehrer sollen 14 Tage lang auf dem Luftwaffenstützpunkt Germersheim in Rheinland-Pfalz in Quarantäne, wie zuerst die Zeitungen des Medienhauses VRM berichteten.