Erfurt. Die Kosten für Intensivbehandlungen von Corona-Patienten liegen im fünfstelligen Bereich. Folgekosten für Langzeitpflege sind schwer berechenbar.

Behandlungen von Covid-19-Erkrankungen können teuer werden. Laut AOK plus kostet eine Intensivbehandlung die Kasse rund 22.500 Euro. Wird beatmet, klettern die Ausgaben auf rund 31.000 Euro. Für eine Behandlung auf einer Covid-19-Station werden 5000 Euro berechnet. „Die Kosten für akutstationären Krankenhausfälle mit Covid-19 in Thüringen können in Abhängigkeit von der Verweildauer, dem Schweregrad und der Hauptdiagnosegruppe stark variieren. Im Schnitt wurden für die 1.021 Thüringer Krankenhausfälle 8.187 EUR ermittelt“, sagt AOK-Sprecherin Hannelore Strobel.

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Laut Barmer kostet die stationäre Behandlung eines Covid-19-Patienten etwas mehr als 6.900 Euro. Mit Beatmung läge man bei rund 31.700 Euro. „Darin kann auch die Behandlung von Begleiterkrankungen enthalten sein“, sagt Barmer-Sprecher Robert Büssow. Von einer großen Kostenspanne geht man auch bei der TK aus. „Die Kosten, die Krankenhäuser für Patienten, bei denen - in den Regel zusätzlich zu weiteren Diagnosen - auch eine Covid-Erkrankung festgestellt wurde, in Rechnung stellen, variieren stark. Es gibt Fälle mit weniger als 1.000 Euro. Schwere Verläufe mit mehrwöchiger Beatmung und anschließender Entwöhnung von der Beatmung können mehrere 10.000 Euro kosten“, erläutert Sprecherin Christiane Haun-Anderle.

Bei der IKK Classic variieren die angefallenen Kosten, je nach dem ob beatmet wird oder nicht, zwischen 5000 und 30.000 Euro. "Von den bundesweit rund 5.533 Patienten, die vollstationär behandelt wurden und bereits wieder entlassen sind, wurden 87 Prozent nicht beatmet. In Thüringen sind bislang 259 Patienten nach einer vollstationären Covid 19- Behandlung wieder entlassen. 36 Thüringer IKK-Versicherte sind leider verstorben", sagt Sprecherin Franziska Becher.

Schwer zu beziffern sind Folgekosten für Reha oder Nachbetreuung. Eine Abrechnung von Rehaleistungen ist getrennt nach Diagnosen nicht möglich, sondern nur nach Indikationen, heißt es bei der AOK plus. „Covid-19-Infektionen werden bei uns den Atemwegserkrankungen zugeordnet. Rehamaßnahmen werden häufig auch nach anderen Indikationsgruppen wie Neurologie, Kardiologie oder Psychosomatik durchgeführt. Es wird nicht zwischen Reha-Patienten mit und ohne COVID-19-Erkrankung unterschieden“, sagt Hannelore Strobel.

Eigenen Hochrechnungen der IKK Classic zufolge zufolge liegen die Durchschnittskosten für eine 30-Tage-Nachbehandlung in einer Rehaklinik bei 7245 Euro.