Etzdorf. Landwirtschaft zum Anfassen, jede Menge Kultur und Wettbewerbe sowie über 70 Händler sorgten dafür, dass zu ­keinem Zeitpunkt Langeweile bei den Besuchern aufkam.

Hier kann man alles über Landwirtschaft erfahren, von der Saat bis zum Produkt, zollte der Geraer Bäckermeister Wolfgang Laudenbach dem Etzdorfer Hoffest, zu dem die Agrargenossenschaft Crossen-Buchheim am Wochenende zwischen Naturhotel und Festscheune eingeladen hatte, seinen Respekt. Seit vier Jahren kommt Laudenbach nach Etzdorf, solange es das Hoffest gibt, werden wir dabei sein, stellte er klar. Besonders angetan hatte es ihm diesmal der Wettbewerb des Sensen-Dengelns. Schön, dass diesmal viele junge Leute am Start waren, freute er sich über die Bewahrung von Traditionen.

Die Genossenschafts-Vorstände Norbert Henschel und Hannes Schulze waren überaus zufrieden, mit der Resonanz, die das Hoffest in der Region erfuhr. Wir haben auch viele junge Besucher getroffen, die jede Menge Fragen zur Landwirtschaft ­hatten, erzählte Henschel. Seit 1999 sei die Agrargenossenschaft Direktvermarkter in der Region und stehe insbesondere zum Hoffest den Verbrauchern Rede und Antwort. Wir schaffen Transparenz, in dem wir hier alle Facetten der Landwirtschaft zeigen.

Sarina Böttcher, als Vize-Chefin der Milchviehhaltung zuständig für 460 Milchkühe, sammelte an einem Stand mit einer überdimensionalen Milchkuh-Attrappe Unterschriften für höhere Milchpreise. Von 20 Cent für den Liter kann kein Erzeuger leben, erklärte sie. Über 350 Besucher hätten eine Petition für höhere Milchpreise unterschrieben, zeigte sie auf die Listen.

Die Chance, regionale Produkte zu zeigen

Ein ganz anderes Ansinnen verfolgten Windkraftgegner der BI Heideland. Sie ermunterten die Hoffest-Besucher an einem Stand, eine ablehnende Stellungnahme zum geplanten Ausbau der Windkraftenergie in der Region zu unterzeichnen. Wir haben bereits über 250 Stellungnahmen zum ersten Entwurf des Regionalplanes zusammen, sagte Kay Kister. Er sowie weitere Windkraftgegner aus der Region wollen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern, dass das Windräder bei Crossen, in Thiemendorf oder sonstwo im Saale-Holzland-Kreis gebaut werden.

Seit 15 Jahren beim Hoffest dabei ist die Schkölener Bäckerei Mächler, die vor Jahren gemeinsam mit der Agrargenossenschaft das Etzdorfer Landbrot kreierte. Besser als zum Hoffest kann man regionale Produkte nicht präsentieren, sagte Bäckermeister Jan Mächler, während am Stand geduldig eine lange Schlange von Besuchern darauf wartete, an die ­Reihe zu kommen.

Zimmerermeister Markus Kertscher aus Münchenbernsdorf kann vom Etzdorfer Hoffest ebenfalls nur über gute Erfahrungen berichten. Wir als Zimmerei sind sehr zufrieden mit dem Fest. Man kommt mit ehemaligen Kunden ins Gespräch und wir haben durch unsere Präsenz auch schon Aufträge einholen können.

Zwar sorgten kurze Regenschauer immer wieder dafür, dass die tausenden Besucher kurzfristig unter Regenschirmen oder Überdachungen Zuflucht suchen mussten. Der guten Laune tat dies indes keinen Abbruch. Dafür sorgte auch die Schalmeienkapelle aus Wetterzeube mit ihren Darbietungen. Viele Stunden lang herrschte auf dem weitläufigen Gelände in Etzdorf Hochbetrieb.