Pößneck. Der Kleingartenanlage „Griebsental“ feiert an diesem ­Wochenende ihren ­80. Geburtstag. Langjährige Mit­glieder erinnern sich an die ­steinigen Anfänge und an das Kleingärtnern in der DDR.

Am Sonnabend brennt ab 14 Uhr der Rost in der Kleingartenanlage "Griebsental", es gibt Grund zu feiern. Denn die 30 Schrebergärten der Anlage entstanden 1936 — und damit vor 80 Jahren — an einem felsigen Hang mit sehr kargem Boden. Wie von Erika Meier, der jetzigen Vereinsvorsitzenden, zu erfahren war, musste der Boden damals erst mit gärtnerischem Geschick fruchtbar gemacht werden und wo das Gefälle zu groß war, wurden Terrassen angelegt. Der Aufwand und der Fleiß zahlten sich aus, die Schrebergärtner brachten gute Ernten ein und konnten ihre Familien mit Gemüse und Obst versorgen.

Warum im Zweiten Weltkrieg Bomben über den Gärten abgeworfen wurden, ist nicht überliefert. Sicher ist, dass die Bewirtschaftung der Parzellen weiterging, um gerade in der schlechten Zeit Obst und Gemüse zu haben. Zu DDR-Zeiten war das Kleingartenwesen organisiert und Wettbewerbe mit Vorgaben sorgten dafür, dass mehr angebaut wurde, als für den Eigenbedarf notwendig war. Profitiert haben davon auch viele Pößnecker, die so im Handel an begehrte Vitaminspender kamen.

Heute sind die Gartenfreunde im Griebsental ihren Vorgängern dankbar. Die Lage ist nahezu einmalig. Einerseits sorgt der sonnige Hang für gute Ernteerträge und andererseits garantiert das für Kraftfahrzeuge gesperrte Naherholungsgebiet erholsame Ruhe.

Ewald Pohle bewirtschaftet hier mit seiner Frau seit über 50 Jahren einen Garten. Beide sind beneidenswert jung geblieben. Ihr blühender Garten sticht ins Auge. Beim Verlegen der Wasserleitung 1969 war Ewald Pohle ebenso dabei wie bei der "Elektrifizierung" 1980. "Es war eine schöne Zeit, die wir in einer großen Gemeinschaft verbracht haben. Wenn Arbeit anstand, waren immer alle da", sagt das Ehepaar einhellig. Aber auch heute macht die naturverbundene Freizeitbeschäftigung viel Spaß und das Jubiläums-Gartenfest wird die Gemeinschaft fördern. Die Stadt Pößneck gibt aus diesem Anlass einen finanziellen Zuschuss für die Ehrung der aktivsten Kleingärtner.