Martin Kappel kommentiert die Corona-Krise als Chance, aufrichtigen und andauernden Respekt vor den „einfachen“ Berufen zu erlangen.

Schon jetzt kann ein jeder aus der Corona-Pandemie erste Lehren ziehen. Die Politik in Berlin etwa, die scheinbar mit heruntergelassenen Hosen vom globalen Ausbruch heimgesucht worden ist – als wäre der nun in Deutschland eingetretene Fall bis gestern hirnverbrannte Science-Fiction gewesen.

Für die schwächsten Glieder der freien Wirtschaft wird mancher Rettungsschirm vielleicht zu spät kommen. Und schon jetzt ist das Urvertrauen der Bürger empfindlich angeschlagen, die durch nicht abgestimmte, unübersichtliche und scheinbar konkurrierende Allgemeinverfügungen im Stundentakt mit vielen unbeantworteten Fragen zunächst zurückgelassen wurden.

Gleichzeitig ist die Krise aber auch eine Chance. Der hoffentlich nur temporäre wirtschaftliche Niedergang führt vielleicht dazu, dass ein aufrichtiger und andauernder Respekt vor den „einfachen“, aber rar werdenden Berufen herrscht – dem Busfahrer, dem Müllmann, dem Spediteur, dem Kassierer. . .