Remptendorf. Kapelle besteht 50 Jahre. Auftakt am Himmelfahrtstag. Festplatz auf Gelände der Agrar Gesellschaft

Ihr 50-jähriges Bestehen begeht die Blaskapelle Remptendorf. Gefeiert wird ab morgen bis Sonntag auf dem Gelände der Agrar Gesellschaft.

Das Gründungsdatum ist der 25. Februar 1969. An diesem Tag beschloss der Vorstand der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) die Bildung einer Blaskapelle. Die Verantwortung für die Leitung übertrug die LPG-Kulturkommission Günter Grimm.

Zu den Männern der ersten Stunde gehörten Werner Kuhnla, Heinz Barthold und Reinhold Stotz, der Lehrer Friedhold Häßner sowie Friedrich Borger, die alle bereits musikalische Grundkenntnisse im Remptendorfer Posaunenchor erworben hatten. Es gelang, Schüler für die Kapelle zu begeistern und ­auszubilden. So waren es bald 28 Mitwirkende, die am ­7. Oktober 1969 ihren ersten ­öffentlichen Auftritt hatten.

Als musikalischer Leiter wurde Willy Fischer aus Bad Lobenstein gewonnen. Ihm wurden die Fahrtkosten erstattet und er bekam pro Zusammenkunft zehn Mark als Vergütung. Instrumente und Noten bezahlte die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Sie ­unterstützte mehr als 21 Jahre die Kapelle.

Kooperation endet mit der Wende

Patenschaften zwischen Betrieben und Kulturgruppen und auch Sportgemeinschaften waren in der DDR politisch gewollt und sie trugen durchaus ihre Früchte.

Vier Mal wurde der Kapelle der Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“ verliehen.

Die Partnerschaft zwischen Blaskapelle und LPG endete nach der Wende. Die Musiker gründeten am 27. März 1992 einen Verein mit 46 Mitgliedern. Den Vorsitz übernahm Bernd Horn und die musikalische Leitung der Kapelle liegt seit 1986 in den Händen von Uwe Suhr. Er übernahm die Aufgabe vom langjährigen Leiter Werner Pucklitzsch aus Görkwitz.

In den vergangenen 50 Jahren haben die Remptendorfer tausenden Zuhörern viel Freude bereitet. Natürlich waren die Bläser dabei, wenn im Ortsteil Karolinenfield ab 1969 das beliebte Waldfest gefeiert wurde.

Zu diesem Fest traten am 4. Juni 1972 alle Blaskapellen des damaligen Kreises Lobenstein auf. Das Fest der Blasmusik wurde zu einer jährlichen Tradition. Bis 1989 erfreute es sich zunehmender Beliebtheit.

Gebührend feierte die Kapelle ihr 25-jähriges Jubiläum Mitte Juni 1994. Die Damenband „Die bayrische 7“ versetzte die 900 Gäste im großen Bierzelt in eine tolle Stimmung. Am kommenden Tag präsentierten sich sieben Mädels und ein Junge bei der Premiere einer Mini-Playback-Show. Hunderte kamen dann am Sonntag zum Blasmusikfest.

Derzeit zwölf aktive Mitglieder

Auf immerhin 36 Auftritte brachte es der Klangkörper 1993. 1994 gehörten drei Musiker aus Saalburg und drei aus Gräfenwarth zur Kapelle. Peter Steinhorst (Tenorhorn) war mit seinen 18 Jahren der Jüngste und Friedrich Borger (2. Tenorhorn) mit 59 Jahren der Älteste.

Der Verein Remptendorfer Blasmusikanten hat gegenwärtig rund 40 Mitglieder. Geleitet wird er nach wie vor von Bernd Horn.

Uwe Suhr gibt den Takt für die zwölf aktiven Musiker an. Geprobt wird im Vereinshaus. Etwa 100 Titel gehören zum Repertoire. 25 bis 30 Lieder werden bei den Auftritten gespielt.

Mit den Vorbereitungen für das Jubiläumsfest in diesem Jahr wurde schon im Frühjahr 2018 begonnen. Die Agrargenossenschaft sagte ihre Unterstützung zu und es werden auch wieder die Vereine des Ortes helfen.

So zum Beispiel die Mitglieder des Männerchores. Der wurde 1843 gegründet und er dürfte damit der älteste noch aktive Männerchor der Region sein.

Festtage in Remptendorf

Auf dem Gelände der Agrar steht das Festzelt, das morgen, ab 11 Uhr, für alle Ausflügler am Himmelfahrtstag geöffnet hat. Natürlich wird dann auch der Rost brennen.

Am Freitag trifft sich die ­Jugend zur Disko ab 21 Uhr und am Sonnabend wird den Kindern zu ihrem Ehrentag ab 11 Uhr einiges geboten. Zu Essen gibt es Nudeln mit Würstchengulasch und ­Kesselgulasch.

Die Schalmeienkapelle Kamsdorf spielt ab 17.30 Uhr und ab 21 Uhr unterhält die Partyband „Radspitz“. Das Fest der Blasmusik beginnt am Sonntag um 11 Uhr. Zu hören sind neben den Gastgebern die Oschitzer Blasmusik, das Jugendblasorchester Lobenstein, die Oberlemnitzer Musikanten und die Reinstädter Blasmusikanten. Kulinarisch ist auch einiges mit Mutzbraten, Kartoffelsuppe und Kesselgulasch geboten.