Greuda. Noch nie war die Not so groß: Der Ostthüringer Verein „Die Seelentröster - Tiere helfen Menschen“ benötigt dringend Hilfe für seine Schützlinge.

In so großen Nöten wie jetzt war der Ostthüringer Verein „Die Seelentröster – Tiere helfen Menschen“ noch nie. Und das liegt nicht nur daran, dass der neue Kessel für die Holzheizung, der auch vom Land gefördert wird, erst jetzt und nicht wie geplant schon im Frühjahr oder Sommer auf dem Hof in Greuda (Saale-Holzland-Kreis) eingebaut wird.

Die finanziellen Mittel des Vereins reichen einfach kaum aus, um die alten, kranken und oft aus Horrorhaltungen befreiten Tiere zu versorgen. Denn anders als Tierheime bekommt der Verein keine staatlichen Hilfen. „Wir müssen die Kosten für Futter und ärztliche Versorgung hauptsächlich aus unseren Patenschaften bestreiten“, sagt Vereinsvorsitzende Sabine Eck. Doch das seien viel zu wenige – beziehungsweise die Beträge, die die Paten erübrigen könnten, in Anbetracht der hohen Kosten zu klein.

Im August und September seien zum Beispiel jeweils 1000 Euro für Behandlungen beim Tierarzt und Medikamente angefallen. Allein die Arzneimittel für die acht herzkranken der derzeit 20 auf dem Hof lebenden Hunde hätten monatlich um die 400 Euro verschlungen.

Der Verein
Der Verein "Die Seelentröster - Tiere helfen Menschen" in Greuda (SHK) braucht dringend Hilfe. © Tina Bauer

Dazu komme das Futter: An die 500 Euro koste es im Monat für die Hunde, zirka 460 Euro für die 34 Chinchillas, von denen die meisten nur deshalb auf dem Hof Lana landen, weil sich ihre Besitzer vorher viel zu wenig mit diesen Tieren vertraut machen und ihnen Haltung und Kosten bald über den Kopf wachsen. Deshalb, so Sabine Eck, seien sie auch sehr schwer vermittelbar. Die derzeit 42 Kaninchen und drei Meerschweinchen könne der Verein nur deshalb füttern, weil ein Supermarkt in Gera ihm Obst und Gemüse zur Verfügung stellt, das nicht mehr verkauft werden könnte.

„Ich wünschte, es gäbe mehr solcher Angebote. Denn es fehlt an allen Ecken und Enden, bald sind alle unsere Reserven aufgebraucht“, sagt Sabine Eck, die sich trotz ihres erst im August geborenem Babys voll in die Vereinsarbeit einbringt. Ihr Mitstreiter Rüdiger Pohl, der wie sie auf dem Hof lebt, könnte die viele Arbeit auch allein nicht bewältigen. Und die anderen 16 Vereinsmitglieder sind beruflich und privat so eingespannt, dass sie allenfalls punktuell mittun können. Deshalb seien auch Einnahmen, wie sie der Verein schon durch Preise oder im vergangenen Jahr das Hof-Konzert von Kerstin Ott bekommen hat, schnell wieder aufgebraucht.

Jede Hilfe – sei sie auch noch so klein – sei willkommen. Fast jede, schränkt Sabine Eck ein. Denn es nütze leider wenig, wenn Tierfreunde normale Tiernahrung kaufen, um sie dem Verein zu spenden. Die allermeisten Schützlinge benötigten aufgrund ihres Gesundheitszustands und ihres Alters Spezialfutter, das in der Regel teurer sei. „Deshalb sind wir für jede Geldspende sehr dankbar“, sagt die Vereinschefin. Aber genauso würde sie sich über tätige Hilfe oder auch Holzspenden freuen. Denn der neue Kessel ist zwar nun da, der Vorrat an Holz oder Pellets aber zur Neige gegangen. Doch ohne Holz keine Wärme für die zwei- und vierbeinigen Hofbewohner. Und auch nicht für die Gäste: Schließlich nimmt der Verein nicht nur traumatisierte Tiere auf, sondern arbeitet auch mit Kindern und Jugendlichen zusammen, mit denen es das Leben bisher ebenfalls nicht gut meinte und die im Umgang mit den Tieren lernen, Verantwortung zu übernehmen.

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