Schleiz. Beistand und Hilfe für trauernde Angehörige in der Selbsthilfegruppe „Trauer braucht Zeit“

Der Tod eines geliebten Menschen geht bei den Angehörigen mit Trauer einher. Die Selbsthilfegruppe „Trauer braucht Zeit“ unterstützt Trauernde im gesamten Saale-Orla-Kreis. Dem Thema Trauer nach Suizid hat sich die Gruppe am Mittwoch bei ihrem jüngsten Treffen in der Schleizer Glücksmühle gewidmet.

Ute Maibohm vom Verein Agus (Angehörige um Suizid) Weimar beschrieb in einem kurzen Vortrag die Arbeit ihrer Selbsthilfegruppe. Insbesondere bei Angehörigen, deren Liebste sich selbst getötet haben, blieben viele Fragen offen. Oft die Frage nach dem Grund des Suizids und immer, ob dieser verhinderbar war. Angehörige suchten nach der Schuld für das Geschehene. Eine Selbsthilfegruppe kann Trauernde stützen und durch die unterschiedlichen Trauerphasen begleiten. Den Teilnehmern helfe, dass sie über ihre Gedanken und Gefühle mit andere Trauernden reden können, die ebenfalls einen Menschen durch Suizid verloren haben. Manche Geschichten müssten dabei hundert Mal erzählt werden.

Maibohm, die seit 2003 selbst Betroffene ist, gründete den Agus Verein in Weimar, da sie nach dem Suizid ihres Sohnes keinen entsprechenden Verein in ihrer Nähe fand. Die Fahrt aus dem Weimarer Raum nach Leipzig oder Hof war ihr zu weit, ein freier Termin bei einem Psychologen sei damals erst in einem halben Jahr möglich gewesen. So lange habe sie nicht warten können, erzählte sie. So habe sie Seminare zur Trauerbegleitung und Gruppenleitung gemacht, schließlich die Weimarer Agus Gruppe gegründet.

Durch den Verein Agus können Trauernde Informationen über entsprechende Seminare erhalten. Diese werden über das gesamte Jahr verteilt angeboten. Zudem werden bei der Jahrestagung des Vereins am 28. und 29. September in Bad Alexandersbad unterschiedliche Workshops und Gesprächsgruppen angeboten.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.agus-selbsthilfe.de