Erfurt. Zwei Millionen Kubikmeter Holz - so viele Bäume sind in den Wäldern des Freistaats laut vorläufigen Schätzungen von Thüringenforst mit Borkenkäfern befallen.

In Thüringen sind etwa zwei Millionen Festmeter Holz mit Borkenkäfern befallen. Das sei etwas weniger als zum Jahresbeginn befürchtet, als die Prognose bei drei Millionen Festmetern Schadholz lag, teilte die Landesforstanstalt am Montag mit. Entwarnung könne deshalb aber nicht gegeben werden. In einigen Regionen Thüringens habe etwa der Buchdrucker, der als besonders aggressive Art des Borkenkäfers gilt, solche für ihn günstige Voraussetzungen gehabt, dass er eine dritte Käfergeneration habe zeugen können. „Beste Voraussetzungen, um im Frühjahr 2020 wieder zuzuschlagen“, hieß es in der Mitteilung von Thüringenforst.

Um weitere Schäden von den Wäldern abzuwenden, habe das Land etwa zusätzliches Personal zur Unterstützung von Forstleuten eingestellt, sagte Forstministerin Birgit Keller (Linke) der Mitteilung zufolge. „Die zerstreut anfallenden Käferholzmengen werden weiter lokalisiert und aufgearbeitet.“

Fichten waren durch Trockenheit geschwächt

Der Borkenkäfer habe vor allem auch deshalb leichtes Spiel gehabt, da viele Fichten – quasi die Leibspeise des Buchdruckers – durch Trockenheit geschwächt waren und sich nur schlecht gegen den Parasiten haben wehren können. Borkenkäfer bohren für ihren Nachwuchs Gänge unter die Rinde von Bäumen. Das beeinträchtigt die Nährstoff- und Wasserversorgung der Bäume.

Die Wintermonate können Waldbesitzer und Förster nutzen und so viel Stehendbefall sanieren wie möglich, rät Thüringenforst. Denn in vielen befallenen Käferbäumen finden sich immer noch Tausende Jungkäfer, die es zu vernichten gelte.