Erfurt. Bei einem Kongress der Fachhochschule Erfurt verspricht Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) die Finanzierung bis 2025.

„Im Kindergarten lernen die Kinder, was Gesellschaft ist, was sie bedeutet, wie sie funktioniert. Deshalb ist er so wichtig“, erklärt Barbara Lochner von der Fachhochschule Erfurt. Zwei Tage lang haben rund 700 Teilnehmer beim 1. Thüringer Kita-Vielfaltskongresses des Instituts für Kindheitspädagogik der FH Erfurt darüber diskutiert, wie die Einrichtungen den aktuellen Gegebenheiten begegnen können. „Kinder leben in einer Welt voller verschiedener Einflüsse. Die haben sich in den vergangenen Jahren verändert – etwa, was die Berufstätigkeit oder die Mobilität der Eltern angeht. Auch die Lebensbedingungen der Familien haben sich geändert, nur noch selten leben mehrere Generationen zusammen unter einem Dach“, so die Pädagogik-Professorin. Zudem stelle auch in Thüringen die Migration von Flüchtlingskindern mit Fluchterfahrung die Kindereinrichtungen vor neue Aufgaben, um den betroffenen Kindern einen neuen Start ins Leben zu ermöglichen. „Ganz wichtig dabei ist, dass sie sich willkommen fühlen“, mahnt Lochner.

80 Kindergärten werden wissenschaftlich begleitet

Viele Kindereinrichtungen hätten in Thüringen eine gute Chance, sich auf die veränderten Lebensbedingungen von Kindern und Familien einzustellen und entsprechende Konzepte dafür zu entwickeln. Das Projekt „Vielfalt vor Ort begegnen“, welches im Juni 2021 startete, sei dabei eine große Hilfe, versicherte Barbara Lochner. Im Rahmen dieses Projekts werden 80 Thüringer Kitas durch die FH Erfurt wissenschaftlich begleitet. Dabei geht es um die Vernetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit der praktischen Anwendung in den Kindertageseinrichtungen. Bei dem Kongress versprach Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) die Fortführung des Projekts bis 2025. „Unterschiedliche Kulturen sind auch dazu da, voneinander zu lernen. Vielfalt ist ein Gewinn“, so der Bildungsminister.