Berlin. Auch für die Pelletheizung gibt es eine staatliche Förderung. Doch es gelten Auflagen. Wir haben mit einem Experten darüber gesprochen.

  • Neben der Wärmepumpe kommt auch eine Pelletheizung als Alternative für eine Gas- oder Ölheizung infrage
  • Vom Staat wird die Installation einer Pelletheizung sowie der Austausch der alten Gas- oder Ölheizung bezuschusst
  • Hier im Beitrag erfahren Sie mehr über die Förderung für eine Pelletheizung und die geltenden Auflagen

Die Ampel-Koalition plant schon ab 2024 ein schrittweises Verbot von monovalenten Gas- und Ölheizungen. Nach zähen Diskussionen hatten sich die Koalitionsspitzen auf eine Reihe von Maßnahmen verständigt – dazu zählen auch neue Förderungen für eine Heizung ab 2024. Derzeit sind die Pläne aber noch nicht in Stein gemeißelt.

Förderung für eine Pelletheizung 2023: Diesen Zuschuss gibt es schon jetzt

Daher gelten aktuell noch die bisherigen Zuschüsse und Förderungen für eine neue Heizung ab 2023 in Deutschland. Am meisten Förderung ist bei der Installation einer Wärmepumpe möglich – jedoch gibt es auch für die Pelletheizung einen staatlichen Bonus.

Im Unterschied zur Förderung für eine neue Wärmepumpe fällt der Zuschuss für eine Pelltheizung geringer aus. Am meisten können aktuell noch Verbraucher mit einer alten Gas- oder Ölheizung an Förderung vom Staat bekommen. Denn für den Tausch einer Ölheizung gibt es den "Heizungs-Tausch-Bonus" auf die Grundförderung angerechnet. In Bezug auf eine Pelletheizung sind das plus zehn Prozentpunkte.

HeizungGrundförderungHeizungs-Tausch-BonusWärmepumpen-BonusFörderung gesamt
Wärmepumpe2510540 Prozent
Pelletheizung101020 Prozent

Pelletheizung: Förderung an Auflagen gebunden – das müssen Verbraucher wissen

Mit der Grundförderung von ebenfalls zehn Prozent kommen Verbraucher damit auf insgesamt 20 Prozent staatlichen Zuschuss für eine Pelletheizung. Wer keine alte Gas- oder Ölheizung hat, bekommt nur die zehn Prozent Grundförderung. Doch auch diese ist an mehrere Auflagen geknüpft. Wer diese nicht oder nicht vollständig erfüllt, geht im Zweifelsfall leer aus. Im Unterschied zur Förderung einer Wärmepumpe ist eine der Auflagen für Pellets besonders streng. Im Folgenden haben wir die Voraussetzungen für die Pellet-Förderung aufgelistet:

  • Die Heizung muss auf der Liste der förderfähigen Anlagen stehen
  • Die Anlage muss mit einer Solaranlage oder Warmwasser-Wärmepumpe kombiniert werden
  • Gewisse Mindeststandards muss ein Fachunternehmen bestätigen

Primär der zweite Punkt in der Auflistung ist von großer Bedeutung. Allein eine Solaranlage kann je nach Größe und Leistung bis zu 10.000 Euro oder mehr kosten. Auch die Kosten für eine neue Wärmepumpe sind beachtlich – je nach Modell liegt der Preis bei 15.000 für eine Luft- und bei bis zu 30.000 Euro für eine Erdwärmepumpe. "Die Politik hat sich zu stark auf die Förderung von Wärmepumpen konzentriert", kritisiert Martin Bentele – der Geschäftsführer vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) – im Gespräch mit unserer Redaktion.

HeizungKosten in EUR
Ölheizungab ca. 8.000
Gasheizungab ca. 7.000
Holz- oder Pelletheizungab ca. 10.000
Nah- und Fernwärmeab ca. 5.000
Wasserstoffheizungab ca. 30.000
Solarthermieab ca. 10.000
Luft-Wasser-Wärmepumpe8000 bis 16.000
Erdwärmepumpe12.000 bis 15.000 (ohne Erschließung)
Grundwasser-Wärmepumpe9000 bis 12.000 (ohne Erschließung)

Zu beachten ist: Die Kosten in dieser Tabelle sind durchschnittliche Werte und können im individuellen Fall abweichen. Nicht beachtet werden zudem die Kosten für die Installation oder einen nötigen Umbau/Sanierung. Auch Förderungen werden nicht berücksichtigt.

Förderung für Pelletheizung ungerecht: "Gesetzgeber provoziert soziale Ungerechtigkeit"

Für die Förderung für eine Wärmepumpe müssen Verbraucher keine Solaranlage zusätzlich installieren. Zudem gibt es für die Heizsysteme einen deutlich besseren Grundfördersatz von 25 Prozent. Pellets sind im Nachteil – "der Gesetzgeber provoziert damit eine soziale Ungerechtigkeit", meint Bentele. Nicht für jeden sei eine Wärmepumpe geeignet. Seine Forderung an die Politik deshalb: "Wir müssen innovative und regenerative Technik fördern – egal bei welcher Heizungsart." Das jetzige Fördersystem wirkt sich aus seiner Sicht eher kontraproduktiv aus.

Bentele: "Es führt dazu, dass die Leute das billigste kaufen werden." Teure Heizkessel und Systeme und zusätzlich eine Solaranlage – viele können sich das schlichtweg nicht leisten. Daher sei die Förderung vom Staat auch bei Pellets eine wichtige Komponente. "Eine nur auf Strom ausgerichtete Politik wird auf Dauer nicht funktionieren", sagt Bentele. Umso wichtiger sei es, in der Wärmewende alle Heiztechnologien im Blick zu haben – inklusive der Pellets und der Pelletheizung. Für Verbraucher hat der Experte noch einen Tipp.

Zuschuss für Pelletheizung sichern: Experte gibt Tipp – so können Sie die Auflagen umgehen

Neben der hier vorgestellten Förderung von Einzelmaßnahmen (EM) bei der Pelletheizung gibt es auch noch die "Steuerförderung für Maßnahmen der energetischen Gebäudemodernisierung". Diese können Eigentümer in Anspruch nehmen – darunter fällt auch der Heizungstausch und die Pellets. "Über drei Jahre können insgesamt 20 Prozent der Kosten als Rückzahlung der Einkommensteuer erhalten werden", berichtet der DEPV. Der Vorteil hier: Eine Solaranlage oder Wärmepumpe wird nicht zwingend vorgeschrieben.

Über die Förderung nach Bundesländern informiert der DEPV auf seiner Homepage. Unabhängig dieser Einzelförderungen besteht auf Bundesebene auch die Möglichkeit, bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Förderung für die Gesamtmaßnahme einer Sanierung in Anspruch zu nehmen. Laut DEPI ist das möglich, wenn ein Gebäude umfassend energetisch modernisiert oder ein besonders effizientes Gebäude neu gebaut wird. Jedoch gibt es auch bei der KfW-Förderung das ein oder andere zu beachten.

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Pelletheizung: Einzel-, Steuer und KfW-Förderung – die Zuschüsse auf einen Blick

Unter anderem muss bei der Modernisierung mindestens die Effizienzstufe 100 (Effizienzhaus 100 / Effizienzgebäude 100) und bei Neubauten die bessere Effizienzstufe 40 erreicht werden. Sind all die Auflagen erfüllt, sind in der KfW-Förderung auch die Kosten für eine erneuerbare Wärmeanlage mit Holz oder eben Pellets eingeschlossen. Im Gegensatz zur EM-Förderung für eine Pelletheizung ist die Förderung über die KfW deutlich anspruchsvoller, weil das ganze Gebäude saniert oder neu gebaut werden muss. Zur besseren Orientierung im "Förder-Dschungel" noch eine kurze Übersicht.

Förderung für Pelletsheizung und Pellets vom Bund:

  • Förderung von Einzelmaßnahmen (EM): 10 Prozent Grundförderung plus 10 Prozent Heizungs-Tausch-Bonus bei gleichzeitiger Investition in eine PV-Anlage oder Warmwasser-Wärmepumpe
  • KfW-Förderung bei einer umfassenden energetischen Modernisierung oder bei besonders effizienten Neubauten. Die KfW-Förderung fasst dann die neue Pelletheizung mit ein.
  • Steuerförderung für Maßnahmen der energetischen Gebäudemodernisierung: Eigentümer können 20 Prozent der Kosten für die Pelletheizung über drei Jahre über die Einkommensteuer geltend machen

Fazit zur Förderung von Pelletheizungen: Wenig Zuschuss, viele Auflagen – die Probleme

Das Fazit zur Förderung von Pellets und einer neuen Pelletheizung: Die staatlichen Zuschüsse sind gar nicht so einfach zu bekommen. Zum einen müssen die Verbraucher verschiedene Auflagen erfüllen. Insbesondere die zusätzlich benötigte Solaranlage oder Wärmepumpe ist hier zu nennen. Zum anderen gibt es für die Pelletheizung Förderungen aus verschiedenen Töpfen. Das Problem hier: Nicht jeder kann alle Zuschüsse beanspruchen. Für die KfW-Förderung etwa muss das komplette Gebäude saniert werden.

Trotzdem sollte man sich vor der Kaufentscheidung alle Fördermöglichkeiten für eine Pelletheizung genau anschauen. Wer etwa ohnehin in eine PV-Anlage investieren möchte, kann von der EM-Förderung profitieren. Wer dafür das Geld nicht hat oder nicht noch mehr investieren möchte, ist stattdessen mit der Steuerförderung besser beraten. Sehr zu empfehlen ist zudem der Kontakt zu einem Fachbetrieb oder einem Energieberater mit Erfahrung. Experten können oft am besten entscheiden, was für eine Heizung und welche Förderungen infrage kommen.