Berlin. Wärmepumpen sind eine Alternative zu Heizöl oder Gas. Doch auch sie müssen regelmäßig gewartet werden – was geprüft werden sollte.

Die Wärmepumpe ist eine beliebte und umweltfreundliche Möglichkeit, Heizkosten zu sparen und das Klima zu schonen. Im Gegensatz zu klassischen Öl- und Gasheizungen arbeiten Wärmepumpen ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe und tragen so zur Reduzierung von Schadstoffemissionen bei. Sie benötigen jedoch eine regelmäßige Wartung, um eine hohe Effizienz und einen zuverlässigen Betrieb über viele Jahre zu gewährleisten. In diesem Artikel erläutern wir, welche Arbeiten bei der Wartung von Wärmepumpen durchgeführt werden sollten.

Wärmepumpe funktioniert nicht mehr: 5 Erste Hilfe-Tipps für zu Hause

Wenn die Heizung nicht warm wird, die Wärmepumpe aber läuft, kann das an verschiedenen Störungen liegen, die Sie in wenigen Schritten selbst beheben können, ohne den Fachhandwerker zu rufen. Erste-Hilfe-Tipps bei Störungen der Wärmepumpe:

1. Quittieren

Als Erstes sollte die Störung quittiert werden. Das geht ganz einfach: Halten Sie den Einstellknopf am Bedienfeld der Wärmepumpe zehn Sekunden lang gedrückt.

2. Neustart der Wärmepumpe

Wenn das Quittieren nicht geholfen hat, können Sie versuchen, die Wärmepumpe neu zu starten. Schalten Sie dazu alle Sicherungen der Wärmepumpe im Sicherungskasten für etwa 10 Minuten aus und anschließend wieder ein.

3. Notbetrieb über eingebauten Elektroheizstab herstellen

Sollte die Wärmepumpe immer noch nicht funktionieren, besteht die Möglichkeit eines Notbetriebes über ein eingebautes elektrisches Heizelement. Dies ist jedoch nicht bei allen Geräten möglich. Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen (23 kW und 33 kW) und Wasser-Wasser-Wärmepumpen (28 kW und 44 kW) ist zu prüfen, ob eine Zusatzheizung installiert ist.

4. Kontrolle des Heizelements

Funktioniert auch der Notbetrieb nicht, muss das Heizelement überprüft werden. Dazu müssen die Schnellverschlussschrauben an der Front- oder Seitenwand (je nach Gerätetyp) gelöst werden. Achtung: Vor dem Öffnen des Gehäuses müssen die Sicherungen (der Steuerung und des Laststromes) abgeschaltet werden. Diese Arbeiten dürfen nur von Fachkräften durchgeführt werden.

5. Sicherheitstemperaturbegrenzer

Im elektrischen Heizelement ist ein Sicherheitstemperaturbegrenzer eingebaut. Wenn die Wärmepumpe ausgefallen ist oder sich Luft in der Anlage befindet, ist zu prüfen, ob der Rückstellknopf des Begrenzers herausgesprungen ist. Der Rückstellknopf lässt sich nur eindrücken, wenn er vorher herausgesprungen ist. Im Zweifelsfall sollte ein Fachmann zurate gezogen werden.

TippDurchführung
Störung quittierenHalten Sie den Einstellknopf am Bedienfeld der Wärmepumpe zehn Sekunden lang gedrückt.
Neustart der WärmepumpeSchalten Sie alle Sicherungen der Wärmepumpe im Sicherungskasten für etwa 10 Minuten aus und anschließend wieder ein.
NotbetriebStarten Sie den Notbetrieb über ein eingebautes elektrisches Heizelement – falls vorhanden. Prüfen Sie, ob eine Zusatzheizung installiert ist (speziell bei Sole-Wasser-Wärmepumpen (23 kW und 33 kW) und Wasser-Wasser-Wärmepumpen (28 kW und 44 kW)).
Kontrolle des HeizelementsPrüfen Sie das Heizelement, indem Sie die Schnellverschlussschrauben an der Front- oder Seitenwand (je nach Gerätetyp) lösen. Achtung: Vor dem Öffnen des Gehäuses müssen die Sicherungen (der Steuerung und des Laststromes) abgeschaltet werden. Diese Arbeiten dürfen nur Fachkräften machen.
SicherheitstemperaturbegrenzerPrüfen Sie, ob der Rückstellknopf des Sicherheitstemperaturbegrenzers herausgesprungen ist – insbesondere, wenn die Wärmepumpe ausgefallen ist oder sich Luft in der Anlage befindet. Der Rückstellknopf lässt sich nur eindrücken, wenn er vorher herausgesprungen ist. Im Zweifelsfall sollte ein Fachmann zurate gezogen werden.

Wärmepumpen warten: Was je nach Wärmepumpen-Typ geprüft werden muss

Wie bei allen technischen Geräten ist auch bei Wärmepumpen eine regelmäßige Wartung unerlässlich, um eine einwandfreie Funktion der Anlage zu gewährleisten. Bei einer Wartung werden verschiedene Komponenten der Anlage überprüft und gegebenenfalls repariert oder ausgetauscht. Dazu gehören etwa Filter und Pumpen, aber auch das Kältemittel, das für die Wärmeübertragung in der Anlage verantwortlich ist.

Eine regelmäßige Wartung stellt sicher, dass die Wärmepumpe einwandfrei funktioniert und Ausfälle vermieden werden. Denn im Falle einer Störung oder eines Ausfalls können erhebliche Kosten für Reparatur und Ersatzteile anfallen. Je nach Art der eingesetzten Wärmepumpe erfordert die Wartung eine angepasste Vorgehensweise. Denn jeder Wärmepumpen-Typ gewinnt seine Wärme aus unterschiedlichen Wärmequellen.

Wartung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe: Kältemittel und Kondensatbildung – darauf ist zu achten

Der effiziente Betrieb einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erfordert eine regelmäßige Wartung. Da bei diesem System das Kältemittel durch den Kontakt mit der Außenluft verdampft, ist eine ausreichende Luftzufuhr von entscheidender Bedeutung. Es empfiehlt sich daher, bei jeder Wartung die Zu- und Abluftkanäle von einem Fachmann überprüfen und gegebenenfalls reinigen zu lassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wartung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die Kontrolle der Kondensatbildung. Da die Wärmepumpe der Außenluft Wärme entzieht, kann die Außenluft weniger Wasserdampf aufnehmen, was zur Kondensation im System führen kann. Um dieses Problem zu lösen, wird ein Kondensatableiter eingesetzt, der das anfallende Kondenswasser ableitet.

Sole-Wasser-Wärmepumpe warten: Chemische Zusammensetzung – was der Fachmann prüfen muss

Bei der Wartung von Sole-Wasser-Wärmepumpen sollte zunächst die chemische Zusammensetzung der Sole überprüft werden. Sie stellt sicher, dass ein ausreichender Frostschutz gewährleistet ist. Ein erfahrener Heizungsinstallateur kann dies überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen für einen optimalen Betrieb der Anlage vornehmen. Auch der Filter im Wärmekreislauf sollte überprüft und gereinigt werden, um einen optimalen Wirkungsgrad zu gewährleisten.

Eine weitere wichtige Wartungsarbeit ist die Überprüfung des Drucks. Zeigt die Messung einen zu niedrigen Druck an, muss Sole nachgefüllt werden, um einen optimalen Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Zeigt die Messung einen ungewöhnlich hohen Verlust an, kann ein Leck vorliegen, das lokalisiert und repariert werden muss.

Schließlich sollten auch die Soleleitungen im Haus auf Kondenswasser überprüft werden, da dies auf eine schlechte Isolierung hindeuten kann.

Wartung einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Störung rechtzeitig erkennen – hier genauer schauen

Bei der Wartung von Wasser-Wasser-Wärmepumpen liegt der Schwerpunkt auf der Überprüfung der Brunnen und der damit verbundenen Teile. Experten empfehlen, alle Pumpen, Ventile und Filter sorgfältig zu überprüfen, um mögliche Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Doch nicht nur die technischen Komponenten der Wärmepumpe müssen überprüft werden – auch die Brunnen selbst können im Laufe der Zeit Verschleißerscheinungen aufweisen. Beispielsweise können sich Wasserverunreinigungen im Brunnen ablagern, die die Funktion der Wärmepumpe beeinträchtigen können. Daher ist es wichtig, die Brunnen einer gründlichen Sichtkontrolle zu unterziehen, um mögliche Schäden rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.

Allgemeine Wartung von Wärmepumpen: Diese Teile sind besonders anfällig

Unabhängig vom Wärmepumpen-Typ gibt es Verschleißerscheinungen, die bei allen Systemen auftreten können. Dazu gehören Abnutzungen der elektrischen Installationen, Sicherheitsventile und Wasserfilter im Heizkreislauf. Auch der Flüssigkeitskreislauf stellt eine typische Schwachstelle dar, weshalb ein konstanter Fluss der Trägerflüssigkeit wichtig ist. Bei Anzeichen von eingeschlossener Luft oder Unregelmäßigkeiten im Fluss kann ein Leck vorliegen.

Flüssigkeitskreislauf

Der Flüssigkeitskreislauf ist eine besonders empfindliche Stelle der Wärmepumpe. Undichte Stellen können dazu führen, dass Luft ins System gelangt und der Kreislauf unterbrochen wird. Aus diesem Grund sollte bei der Wartung ganz genau auf den Flüssigkeitskreislauf geachtet werden, um eine lange Lebensdauer und einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe sicherzustellen.

Mechanischen Bauteile

Besonders bei Luft-Wärmepumpen, die auch zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden, sind die mechanischen Bauteile, wie der Lüfter, höheren Belastungen ausgesetzt, was zu einem schnelleren Verschleiß führen kann. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle dieser Bauteile besonders wichtig, um eventuelle Verschleißerscheinungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Auch die Sicherheitsventile und Filter der Wärmepumpen sollten in regelmäßigen Abständen gewartet werden.

Einstellung der Regelung

Neben der Kontrolle der mechanischen Bauteile sollte auch die Überprüfung der richtigen Einstellung der Regelung nicht vergessen werden. Denn wenn die Regelung nicht optimal eingestellt ist, kann die Wärmepumpe nicht die richtige Leistung erbringen und das Effizienzpotential wird nicht voll ausgeschöpft.

Effiziente Wärmepumpen-Regelung: Wie Sie Energie und Geld sparen

Eine optimale Anpassung der Heizkurve ist entscheidend für die Effizienz Ihrer Wärmepumpe. Um dies zu erreichen, sollten Sie Ihren Heizungsinstallateur bitten, die Einstellungen zu überprüfen. Dabei sollte insbesondere der Fußpunkt (Anfangspunkt der Kurve) und die Steilheit (Neigung der Kurve) berücksichtigt werden. Die Kurve sollte je nach Außentemperatur und Dämmung sukzessive angepasst werden. Eine Abweichung von höchstens 10 Prozent von der Ausgangseinstellung ist dabei ein guter Richtwert.

Regelmäßige Wartungen der Wärmepumpe sind unerlässlich, um hohe Betriebskosten zu vermeiden. Verschmutzte Verdampfer und Verflüssiger sowie eingeschlossene Luft in den Flüssigkeitskreisläufen können den Stromverbrauch erhöhen. Auch die Regelung der Wärmepumpe sollte überprüft werden. Schon wenige Grad zu viel beim Heizen oder beim Warmwasser können zu erheblichen Kosten führen. Daher empfiehlt es sich, die Regelung regelmäßig von einem Fachmann überprüfen zu lassen.

Wärmepumpen: Diese drei Arten gibt es

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    Wärmepumpen warten: Wartungsinterval beachten – Fachbetriebe empfehlen Zeitspanne

    Um Schäden und Probleme zu vermeiden, empfehlen die meisten Hersteller von Wärmepumpen eine regelmäßige Wartung ihrer Geräte, mindestens alle zwei Jahre. Allerdings ist es aufgrund des hohen Aufwands, der bei einem Schaden entstehen kann, sinnvoll, eine jährliche Wartung durchzuführen.

    Insbesondere im Hinblick auf die Abschaltung der Heizungsanlage, die Information der zuständigen Verwaltungsbehörde und die Koordination der Reparaturarbeiten kann eine jährliche Wartung Zeit und Kosten sparen. Es empfiehlt sich, die Wartung im Sommer vorzunehmen, wenn die Heizung nicht benötigt wird und eine vorübergehende Abschaltung der Anlage keine Probleme verursacht.

    So funktioniert eine Wärmepumpe
    So funktioniert eine Wärmepumpe © funkegrafik nrw | Pascal Behning

    Wartung von Wärmepumpen: Kosten im Unterschied zur Heizung überschaubar – so viel kostet es

    Wenn es um die Wartung von Wärmepumpen geht, müssen Hausbesitzer nicht tief in die Tasche greifen. Im Durchschnitt belaufen sich die Kosten auf etwa 250 Euro. Der Grund dafür liegt in der verbrennungsfreien Arbeitsweise von Wärmepumpen, die keine Kontrolle durch den Schornsteinfeger erfordert.

    Wer auf Nummer sicher gehen will, kann auch einen Wartungsvertrag abschließen. Hierbei besteht meist die Wahl zwischen einer oder zwei Wartungen pro Jahr. Eine Verlängerung der Wartungsintervalle ist nur dann sinnvoll, wenn der Hersteller dies ausdrücklich empfiehlt. Die technische Dokumentation gibt dabei Auskunft über die notwendigen Wartungstätigkeiten und die empfohlenen Wartungsintervalle.

    Wärmepumpen sollten wie auch Heizungen regelmäßig gewartet werden (Symbolbild).
    Wärmepumpen sollten wie auch Heizungen regelmäßig gewartet werden (Symbolbild). © IMAGO/Gutschalk

    Heizung gegen Wärmepumpe tauschen: Kosten mit staatlicher Förderung drastisch senken

    Der Umstieg auf eine neue Wärmepumpe kann viele Vorteile bringen. Durch den Einsatz moderner Geräte und fortschrittlicher Technik können die Betriebskosten – je nach Modell und Hersteller – um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Wer beispielsweise bisher 500 Euro pro Jahr für den Strom seiner alten Wärmepumpe ausgegeben hat, kann durch den Umstieg auf eine neue Wärmepumpe bis zu 100 Euro pro Jahr sparen. Über das Bundesprogramm zur Förderung energieeffizienter Gebäude (BEG) können Sie zudem bis zu 40 Prozent staatliche Zuschüsse erhalten, wenn Sie sich für eine neue Wärmepumpe entscheiden.

    Moderne Wärmepumpen bieten aber nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch mehr Komfort. Im Vergleich zu alten Wärmepumpen arbeiten sie deutlich leiser und lassen sich per Smartphone-App steuern. Zudem lassen sich moderne Wärmepumpen in zeitgemäße Heizkonzepte integrieren und werten Ihre Immobilie auf. Die Investition in eine neue Wärmepumpe ist also auch eine Investition in die Zukunft Ihrer Immobilie.

    Sinnvoll kann es auch sein, die Wärmepumpe in ein Gesamtkonzept zur energetischen Sanierung einzubinden. Durch die Kombination mit anderen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz können Sie noch mehr Energie und Kosten sparen.

    Neue Wärmepumpe: Kosten für Wartung niedrig – wie viel die Anschaffung kostet

    Die Kosten für den Austausch inklusive Installation können zwischen 27.000 und 50.000 Euro variieren und sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Art der Wärmepumpe und die individuelle Situation sind entscheidend für den endgültigen Preis.

    Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel die preisgünstigste Option, während Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen deutlich teurer sind. Die Kosten hängen auch von der Leistung der Wärmepumpe ab. Zum Beispiel kostet die thermondo Luft-Wasser-Wärmepumpe bei einer Leistung von 12 kW ab 32.500 Euro. Allerdings kann eine Förderung von bis zu 35 Prozent in Anspruch genommen werden, was die Kosten erheblich senken kann. So können Hausbesitzer am Ende rund 21.000 Euro für die neue Wärmepumpe zahlen.

    Es ist jedoch zu beachten, dass die Kosten für den Austausch einer Wärmepumpe immer individuell sind und je nach Art der Wärmepumpe, der Leistung und anderen Faktoren variieren können. Eine genaue Kostenaufstellung kann nur nach einer ausführlichen Beratung durch einen Fachmann erstellt werden.