Weimar. Lärm, Alkohol und verfassungsfeindliche Parolen in Weimar beschäftigen jetzt Polizei-Ermittler.

Mehr als sieben Strafverfahren und ein außerplanmäßiger Reinigungseinsatz der Stadtwirtschaft sind die Folgen des sogenannten Fantreffens auf dem Markt am Wochenende. Die nicht angemeldete Veranstaltung hatte einen Polizei-Einsatz zur Folge, der von der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei unterstützt wurde.

Ermittelt wird in dessen Folge unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, gegen das Versammlungsgesetz, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung. Zudem sind diverse Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen das Ortsrecht zu erwarten. Die Polizei hatte dazu die Personalien von 54 Personen erfasst.

Ursprünglich war im Netz ein sogenanntes Fantreffen von einem Weimarer und einem Berliner angekündigt worden. 16 Uhr wollte man sich am Neptunbrunnen auf dem Markt treffen. Wohin das führen würde, ließ die Aufforderung ahnen: „Kommt rum mit Rum.“ Nach Sonnenuntergang waren um die 20 jüngere Leute versammelt, die durch laute Rufe im Chor, Alkohol und allerlei Müll um den Brunnen herum auffielen. Als aus der Gruppe Rufe verfassungsfeindlichen Inhalts gehört wurden, riefen Zeugen gegen 17.40 Uhr die Polizei.

Mit mehreren Einsatzwagen war die Weimarer Inspektion auf dem Markt angerückt, wo die Beamten zunächst auf 25 zumeist alkoholisierte Personen trafen. Hinweise vor Ort erhärteten den Verdacht verfassungsfeindlicher Parolen, konkret gegen einen 15-Jährigen aus dem Landkreis. Gegen ihn sei ein Verfahren eingeleitet worden, hieß es später. Auf dem Markt lösten die Beamten die Versammlung auf. Sie stellten Personalien fest, sprachen Platzverweise aus und verstärkten die Streifen in der Stadt.

Polizeichef René Treunert sprach zwischenzeitlich von bis zu 60 Personen im Stadtgebiet, die der Veranstaltung zugeordnet wurden. Im Bereich des Bahnhofs unterstützte die Bundespolizei die Maßnahmen, da viele Teilnehmer des Treffens offenbar mit dem Zug anreisten.