Erfurt. Das Landeskriminalamt untersucht den Vorfall am 30. Dezember, dem Starttag für die Online-Terminvergabe. Die Ermittlungen laufen wegen Computersabotage.

Nach dem Cyberangriff auf das Terminvergabeportal für die Corona-Impfungen in Thüringen hat das Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. Es gebe derzeit keine Tatverdächtigen, teilte es am Dienstag auf Anfrage mit. Die Behörde untersucht den Vorfall am 30. Dezember, dem Starttag für die Online-Terminvergabe. Die Ermittlungen laufen wegen des Straftatbestands der Computersabotage an einer Anlage von wesentlicher Bedeutung. Sie sind laut LKA noch im Anfangsstadium. Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog

Am 30. Dezember war das Portal www.impfen-thueringen.de in Betrieb gegangen. Die Attacke ereignete sich laut LKA in einem Zeitraum von vier Stunden. Nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums war das Portal in dieser Zeit mit mehr 158.000 Anfragen geflutet worden, was den Server überlastete. Mehrere Hundert Impfwillige erhielten zunächst keine Bestätigung ihres Impftermins. Offiziell war zum Start der Terminvergabe zunächst lediglich von technischen Problemen die Rede gewesen, die behoben worden seien.

Die betroffenen Impfwilligen waren den Angaben zufolge per Mail angeschrieben worden, damit sie einen neuen Termin buchen konnten. Inzwischen läuft das Portal wieder. Wegen des Mangels an Impfstoff können aber nur begrenzt Termine online vereinbart werden. «Die Seite ist nur aktiv, wenn Impfstoff vorhanden ist», sagte die KV-Vorsitzende Annette Rommel am Dienstag.