Violet ist Tochter eines Bestatters und auf dem Friedhof zu Hause. Als sie ein Verbrechen aufklären muss, helfen die Geister in „Der lebende Tote von Seven Gates“.

Wer in einer Leichenhalle ins Leben startet, war entweder schon tot oder ist Tochter eines Bestatters. Ersteres trifft auf Oliver zu, der als Mordopfer auf dem Tisch des Bestatters Edgar Veil landet. Dass er nur bewusstlos war, wird allen erst klar, als die „Leiche“ weg ist und später ohne Gedächtnis auf dem Friedhof gefunden wird.

Violet Victoria Veil kommt als erstes Kind von Edgar Veil auf dem hauseigenen Totentisch zur Welt, im London des 19. Jahrhunderts. Es musste schnell gehen.

Die Toten sind ein Teil von Violet, sie fühlt sich ihnen verbunden, kann sie spüren, wie ein Gefühl, eine Ahnung. Das verrät sie aber lieber nicht, denn der Rest der Bestatterfamilie hat ohnehin schon Mühe mit der 13-Jährigen, die genervt ist von fast allem. was das Zeitalter von Königin Viktoria für sie (nicht) vorgesehen hat. Sie darf nicht zur Schule, das brauchen Mädchen nicht; sie darf nicht das Unternehmen des Vaters übernehmen, obwohl sie das Handwerk weit besser versteht als ihr Bruder; und erst recht darf sie nicht ermitteln, was Oliver widerfahren ist.

Mit Grusel, Witz und Einfühlungsvermögen bringt Sophie Cleverly die Leserin in eine andere Zeit, die doch so anders nicht zu sein scheint. Violet bewegt sich unbefangen zwischen Leben und Tod, eines ohne das andere geht für sie nicht – aber Mord gehört nicht zum natürlichen Lauf der Dinge.

Weder Verbote noch drei Lagen von Reifröcken können Violet davon abhalten, Licht ins Dunkel von Olivers Schicksal zu bringen und ihrem Vater zu helfen, der als Mordverdächtiger im Gefängnis sitzt.

Gemeinsam mit ihrem schwarzen Windhund Bones, Unterstützung der Toten (zum Glück sind einige geschwätzig und alle wollen helfen) und Oliver als Assistent findet Violet ihre Berufung: Privatdetektivin – eine Arbeit, die eine Brücke schlägt zwischen den Lebenden und den Toten. Und ein weiteres Ziel: „Ich wollte ändern, wie die Welt mich sah.“

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