Hamburg. Im Hamburger Hafen wurde die mutmaßliche Oligarchen-Luxusjacht “Luna“ durchsucht. Sie könnte womöglich Farkhad Akhmedov gehören.

Am Mittwoch haben mehr als 30 Ermittlerinnen und Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, des Bundeskriminalamts und des Landeskriminalamts Hamburg eine mutmaßliche Oligarchen-Jacht im Hamburger Hafen durchsucht.

Das Ermittlungsverfahren richte sich "gegen einen Unternehmer aus der Russischen Föderation wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz", teilten Generalstaatsanwaltschaf und BKA mit. Auch die Bundespolizei und Experten der Marine waren demnach an dem Einsatz beteiligt.

Luxusjacht „Luna“ soll russischem Oligarchen Akhmedov gehören

Bei der durchsuchten Jacht handelt es sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um die Luxusjacht „Luna“, die dem russischen Geschäftsmann Farkhad Akhmedov zugeordnet wird. Der 67-Jährige steht seit einem Jahr auf einer Sanktionsliste mit Personen, die die EU wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine veröffentlichte.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wollte sich nicht zur Identität des Beschuldigten äußern. Der 67-Jährige stehe im Verdacht, "nach der Aufnahme in die EU-Sanktionsliste strafbewehrte Vermögensanzeigepflichten gegenüber der Deutschen Bundesbank und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle verletzt zu haben". So soll er den Behörden "erhebliche Vermögenswerte" in Deutschland nicht gemeldet haben.

Luxusjacht: Suche nach Geheimverstecken

Die Durchsuchung der Jacht war offenbar gezielt auf die Suche nach teurer Kunst oder anderen Gegenständen von hohem Wert ausgerichtet, da der Verdacht bestehe, dass der Eigner diese den Behörden verheimlicht hat.

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte, dass der Einsatz am Nachmittag noch andauerte, so dass zu möglicherweise sichergestellten Stücken noch keine Auskunft gegeben werden konnte. Es werde vermutet, dass es mögliche Geheimverstecke an Bord der 115 Meter langen Luxusjacht gibt, die Experten der Marine ausfindig machen sollten.

Die „Luna“ war bereits im Frühjahr vergangenen Jahres von den Behörden in Hamburg festgesetzt worden und liegt im Werfthafen des zur Lürssen-Gruppe gehörenden Hamburger Schiffbauers Blohm+Voss.

Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich nicht "zu Sanktionen und entsprechenden behördlichen Maßnahmen betreffend der bei uns liegenden Schiffe" äußern. "Selbstverständlich arbeiten wir eng mit den zuständigen Behörden zusammen und befolgen sämtliche Sanktionsregularien", sagte er lediglich. (fmg/dpa)