La Rochelle. Am Freitag bebte die Erde: Im Westen Frankreichs wurde ein ungewöhnlich starkes Erdbeben registriert. Zwei Personen wurden verletzt.

  • Frankreich wurde am Freitag von einem Erdbeben der Stärke 5,3 bis 5,8 erschüttert
  • Am Samstagmorgen folgten zwei weitere Beben
  • Zwei Personen wurden verletzte, mehrere Gebäude sind unbewohnbar

Ein für die Region ungewöhnlich starkes Erdbeben hat am Freitag den Westen Frankreichs erschüttert. Die Erschütterungen sollen französischen Medien zufolge in zahlreichen Städten zu spüren gewesen sein. Umweltminister Christophe Béchu schrieb auf Twitter von „einem der schwersten auf dem französischen Festland verzeichneten Erdbeben“.

Offiziellen Angaben zufolge hatten die Erdstöße eine Stärke von 5,3 bis 5,8. Zum Vergleich: Das letzte Mal, dass in Deutschland ein Erdbeben dieser Stärke registriert wurde, liegt mehr als 20 Jahre zurück.

Durch die Erdstöße wurden zahlreiche Gebäude beschädigt: Dächer stürzten ein, Mauern wurden verschoben, in den Fassaden bildeten sich Risse. Dutzende Häuser wurden von den Behörden für unbewohnbar erklärt, auch zwei Kirchtürme weißen große Risse auf. Allein im Dorf La Laigne mussten rund 170 Menschen ihre Häuser verlassen. Insgesamt zwei Menschen wurden laut den Behörden leicht verletzt.

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Erdbeben in Frankreich: Erschütterungen in weiten Teilen des Landes spürbar

Das Epizentrum des Erdbebens in Frankreich lag zwischen dem Küstenort La Rochelle und Niort im Landesinneren. Die Stadtverwaltung Niorts rief Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Notrufleitungen nicht zu überlasten und nur Hilfe zu rufen, "wenn es nötig ist". Die Erschütterungen sollen von Rennes im Norden bis Bordeaux im Südwesten und sogar in Paris, Lyon und der Normandie zu spüren gewesen sein.

Sie habe auf dem Bett gelegen und gelesen, als sie die Erschütterungen gehört habe, berichtete etwa die in Tours lebende Studentin Lea Franke. „Ich bin aufgesprungen, die ganze Wohnung hat gewackelt.“ Die Erschütterungen hätten mehrere Sekunden gedauert. „Ich hatte totale Angst. Ich wohne im dritten Stock. Ich dachte, der Boden bricht ein.“

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Premierministerin Elisabeth Borne sicherte allen Betroffenen ihre Unterstützung zu. Sie werde dafür sorgen, dass alle, deren Häuser unbewohnbar seien, eine neue Unterkunft erhielten. Innenminister Gérald Darmanin kündigte unterdessen auf Twitter ein beschleunigtes Verfahren an, um das Beben als Naturkatastrophe anzuerkennen und damit rasch Hilfen zur Verfügung stellen zu können. (fmg/dpa/afp)