Berlin. Erst Softie, jetzt Bad Boy: Ronan Keating macht es den Talenten nicht leicht. Selbst seine Mitjuroren sind schockiert.

Als den „nettesten Weltstar, den es gibt“, hatte Moderator Thore Schölermann „The Voice of Germany“-Juror Ronan Keating zum Start der aktuellen Staffeln noch angepriesen. Eine Beschreibung, die durchaus zu dem Boyzone-Sänger gepasst hatte. Bisher. Denn in den Battles fiel Keating bereits mehrfach durch seine harten Worte und Entscheidungen auf.

„Mich hat es nicht wirklich abgeholt“, kritisierte er den Auftritt von Malou und Luna aus dem Team der Kaulitz Brüder. „Hier stehen zwei Talente auf der Bühne, die beide nicht ihre Stärke gezeigt haben.“ Gemeinsam hatten die beiden eine sehr emotionale Version von Britney Spears Ballade „Everytime“ performt und damit das Publikum begeistert. Genauso wie ihre Coaches Bill und Tom. „Ich weiß nicht, wo Ronan gesessen hat, aber offensichtlich nicht hier“, konterte Bill Kaulitz die Kritik von Keating. Er verlieh ihrem Auftritt das Prädikat „mega“. Als sich die Kaulitz-Twins entscheiden mussten, wen sie mit in die Teamfights nehmen wollen, wurde es schwierig. Malou oder Luna? Oder beide? Denn zum ersten Mal haben Bill und Tom Kaulitz, Giovanni Zarrella, Shirin Davids und Ronan Keating in diesem Jahr die Chance, alle Talente einer überzeugenden Battle-Runde mitzunehmen. Sie können aber auch alle nach Hause schicken. „Wir können nicht beide mitnehmen“, stellte Tom Kaulitz direkt klar, bevor sie sich für Malou entschieden. Damit sind bereits fünf der neun verfügbaren Plätze vergeben.

Ronan Keating enttäuscht von den eigenen Talenten

Doch auch seine eigenen Talente bekamen Keatings Strenge spüren: Ausgerechnet das Battle-Trio Arestak und Katharina versus Priti fiel bei ihm durch. Schon bei den Proben hatten bei ihm „einige Alarmglocken geklingelt.“ Er fürchtete, sie mit seiner Songauswahl überfordert zu haben. Mit „One“ von U2 hatte der Ire für seine Schützlinge „eins der ikonischsten irischen Lieder aller Zeiten“ ausgesucht. Trotzdem hörten Arestak und Priti den Song bei den Proben auf dem Berliner Teufelsberg zum ersten Mal. Kein guter Start, der sich auch auf die Selbstsicherheit der Talente auswirkte.

„Es war eins der schwächeren Battles“, befand Giovanni Zarrella am Ende des Auftritts überrascht. Das sah auch Ronan Keating so. Er schickte die gesamte Battle-Gruppe nach Hause. „Es ist nicht richtig“, verteidigte er seine Entscheidung. „Die Teamfights werden die Hölle sein. Es wird die härteste Phase sein. Wenn sie nicht vorbereitet sind, wird es sie zerstören.“ Als seine Mitjuroren ihre Verwunderung über seine strenge Entscheidung zeigten, reagierte Keating gereizt: „Ich mache mir ein wenig Sorgen um euch. Ihr seid etwas zu sanft. Ihr sollt realistische Teams bilden.“

Shirin David: „Ich fand mich nie gut genug“

Lobende Worte fand Keating hingegen für Joy aus dem Team von Shirin David. „Du bist die größte Konkurrenz für mein Team. Du kannst gewinnen!“, erklärte er ihr begeistert. Doch obwohl die 25-Jährige auch für die anderen Coaches zu den besten Sängerinnen der Staffel gehörte, fällt es ihr selbst schwer, an sich selbst zu glauben. „Wisst ihr eigentlich, wie gut ihr seid“, konfrontierte Coach Shirin Joy und ihren Battle-Partner Linus deshalb direkt zu Beginn der gemeinsamen Proben. Die Rapperin hat schon bei den Blind Auditions erkannt, dass die beiden Unterstützung in Sachen Selbstbewusstsein brauchen.

Eine Situation, die auch Shirin kennt. Sie selbst sei schon immer sehr selbstkritisch gewesen. „Ich fand mich nie gut genug; hatte immer etwas zu meckern.“ Das habe sich erst in den letzten Jahren gebessert. Umso mehr legte sich die Rapperin für ihre beiden Talente ins Zeug. Kurz vor dem Auftritt hüpfte sie nochmal auf die Bühne, nahm die beiden in den Arm und sprach ihnen Mut zu. „Du denkst zu viel nach“, ermahnte sie ihr Talent Linus anschließend. „Du musst lernen, locker zu lassen und anfangen, an dich zu glauben.“ Ob ihm das gelingen wird, können wir in den anstehenden Teamfights beobachten, denn Shirin nahm sowohl ihn als auch „Maschine“ Joy mit in die nächste Runde.

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