Berlin. Ein Student dokumentiert, wo die Privatjets der Stars hinfliegen. Elon Musk war deswegen sauer – nun folgt Vielfliegerin Taylor Swift.

Aktuell gibt es wohl keinen größeren Musik-Star als Taylor Swift. Die Sängerin steht ständig im Rampenlicht, lebt von ihren Fans. Doch dabei will sie scheinbar vor allem positiv wahrgenommen werden. Die Tatsache, wie viel die 34-Jährige mit ihrem Privatjet unterwegs ist, passt da nicht so recht ins Bild.

Rund 170 Mal soll Swift ihr Flugzeug allein in der Zeit von Anfang Januar bis Ende Juli 2022 benutzt haben. Im Schnitt ergibt das einen Flug alle 30 Stunden. Unterwegs ist die Amerikanerin dabei mit einem Flugzeug vom Typ Dassault Falcon 900 und auf Strecken, die teilweise so kurz sind, dass man mit dem Auto schneller unterwegs wäre.

Darauf, dass Swift diese Informationen lieber nicht öffentlich machen möchte, deutet ihr Verhalten gegenüber einem US-amerikanischen Studenten hin. Jack Sweeney, der an der University Central Florida studiert, veröffentlicht seit Jahren die Flugbewegungen der Schönen und Reichen in den sozialen Medien. Gegen ihn will Popsternchen Swift nun rechtlich vorgehen.

Meinung:Airtags und Co. – Modernes Stalking konsequent bestrafen

Wie die Washington Post zuerst berichtete, hat Swift dem 21-Jährigen über ihre Anwälte ein Schreiben zukommen lassen. Darin wird ihm „Stalking und Belästigung“ vorgeworfen – und er wird aufgefordert, das zu unterlassen.

Taylor Swifts Anwälte sehen Schäden für Sängerin und Familie

Die Anwälte geben an, dass der 34-Jährigen und ihrer Familie „unmittelbare und nicht wiedergutzumachende Schäden sowie seelische und körperliche Belastungen“ durch die veröffentlichten Flugdaten entstünden. Sweeney sieht das anders. Er sagte gegenüber der Washington Post, dass er lediglich bereits öffentliche Informationen teile: „Die Information ist schon draußen. Ihr Team denkt, sie können die Welt kontrollieren.“

Swift ist zudem nicht die Einzige, deren Flugbewegungen Sweeney in den sozialen Medien teilt. Auch Kim Kardashian, Ex-Präsident Donald Trump, Amazongründer Jeff Bezos, und Meta-Chef Mark Zuckerberg sind betroffen.

Musks Privatflüge veröffentlicht: Twitter-Chef lässt Profil sperren

Und noch einer, der die Öffentlichkeit eigentlich liebt, steht af der Liste: Elon Musk. Der X-Chef war wegen der Veröffentlichungen so sauer auf den jungen Studenten, dass er dessen Twitter-Account Ende 2022 sperren ließ – was in den USA eine Debatte über Meinungsfreiheit auslöste. Sweeney machte auf anderen Plattformen wie Facebook, Bluesky, Mastodon und Telegram weiter.

Elon Musk sprang Taylor Swift in der Auseinandersetzung mit Jack Sweeney um die Veröffentlichung von Flugdaten zur Seite.
Elon Musk sprang Taylor Swift in der Auseinandersetzung mit Jack Sweeney um die Veröffentlichung von Flugdaten zur Seite. © DPA Images | Patrick Pleul

Musk soll Sweeney 5000 Dollar geboten haben, um mit dem Posten der Flugdaten aufzuhören. Der Student forderte ihn auf, die Summe auf 50.000 Dollar zu erhöhen, Musk kam dem jedoch nicht nach. Und auch in die aktuelle Debatte schaltete sich der Milliardär ein. In einem Tweet schrieb er, „Sweeney ist ein furchtbarer Mensch. Taylor Swift hat recht, besorgt zu sein“.

Sweeney kontert Musk auf Twitter

Das scheint Sweeney nicht besonders zu beeindrucken. Er teilte Musks Tweet inklusive des Screenshots eines Medienartikels mit der Schlagzeile, Musks Ex-Partnerin Grimes würde dessen Flugdaten in einem Sorgerechts-Streit verwenden. „Also, jetzt wissen wir warum“, schrieb Sweeney dazu.

Aber worum geht es dem 21-Jährigen? Sweeney ist laut Medienberichten ein Computer- und Luftfahrt-Fan, und das seien auch die Gründe, warum die Flugdaten von Milliardären öffentlich trackt. Ihm gehe es dabei nicht darum, sie zur Rechenschaft für ihr umweltschädliches Verhalten zu ziehen.

Sind Swifts Flugdaten von öffentlichem Interesse?

In seinem neuesten Streit mit Superstar Taylor Swift ist ihm wohl bereits ein Anwalt zur Hilfe gekommen, der auf das Schreiben von Swifts Juristen reagierte. Darin schrieb er, dass die Veröffentlichung der Flugdaten keine Bedrohung darstelle. „Hier geht es nicht darum, jemandem einen GPS-Tracker anzuhängen und in seine Privatsphäre einzudringen. Es geht darum, öffentliche Informationen zu nutzen, um den Jet einer Person des öffentlichen Lebens zu verfolgen“, zitiert die Washington Post den Anwalt.