Arnstadt. Erfurt, Weimar, Eisenach kennt außerhalb Thüringens fast jeder. Aber auch andere, unbekanntere Städte haben Attraktionen für Besucher aufzuweisen.

Vom boomenden Städteurlaub profitieren in Thüringen nach Einschätzung von Fachleuten nicht nur die Besuchermagnete Weimar, Erfurt und Eisenach. Auch kleinere Städte hätten sich in deren Sog touristisch weiterentwickelt, sagte die Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH (TTG), Bärbel Grönegres. „Sie werden von den Größeren mitgezogen.“ Das gelte etwa für Apolda mit dem Anziehungspunkt Kunsthaus oder Ilmenau, das für Goethe-Liebhaber eine „interessante Perle“ sei. In Thüringen haben sich 19 Orte zum Verein Städtetourismus zusammengeschlossen. Sie arbeiten bei der Entwicklung und Vermarktung ihrer Angebote zusammen. Der Verein feiert am Mittwoch in Arnstadt sein 25-jähriges Bestehen.

Bauhaus-Jubiläum kurbelt Tourismus an

Ein Banner wirbt vor dem Kunsthaus Apolda Avantgarde für die Ausstellung „München leuchtet“, die 2015 dort gezeigt wurde.
Ein Banner wirbt vor dem Kunsthaus Apolda Avantgarde für die Ausstellung „München leuchtet“, die 2015 dort gezeigt wurde. © dpa | Martin Schutt/dpa

Nach Einschätzung des Vereinsvorsitzenden Sebastian Keßler können die Städte vor allem mit Museen, Ausstellungen und Kulturfestivals, etwa dem Rudolstadt-Festival, punkten. „Damit werben wir auch verstärkt.“ In diesem Jahr hat nach Beobachtung der Touristiker vor allem das Bauhaus-Jubiläum den Städteurlaub kräftig angekurbelt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes legte allein in den Städten Eisenach, Erfurt, Jena und Weimar die Zahl der Touristen um 9,2 und die der Gästeübernachtungen um 11,3 Prozent zu.

Größtes Problem für den Städtetourismus sind aus Expertensicht fehlende Hotelkapazitäten nicht nur in Erfurt, sondern auch in kleineren Städten. Es gehe aber auch darum, die existierenden Hotels zu erhalten, sagte Vereinschef Keßler. „Wir brauchen Nachwuchs, der die bestehenden Häuser übernimmt.“ Zudem fehle es den kommunalen „Tourist-Infos“ an Personal. „Sie sind leider sehr schwach aufgestellt.“

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