Berlin (dpa/tmn) –. Mitsubishis eher unpopuläres Kompakt-SUV ASX leistet sich bei der Hauptuntersuchung als Erstauflage (2010 bis 2023) einen ziemlich verblüffenden Auftritt - einen durchweg überdurchschnittlich guten.

Weit über ein Jahrzehnt war er auf dem deutschen Markt und ist gleichsam vielen fremd geblieben: Mag sein, dass der Mitsubishi ASX einfach kein Hingucker ist. Mag sein, dass seine Unbekanntheit auch schlicht auf die vergleichsweise geringen Zulassungszahlen zurückzuführen ist. Bei der HU jedenfalls lässt er aufhorchen: „In allen Jahrgängen und Baugruppen ist der ASX besser als der Durchschnitt“, konstatiert der „Auto Bild Tüv-Report 2024“ und erhebt das japanische Modell gleich zum „Geheimtipp“ erhebt.

Modellhistorie: Die erste Generation ist Geschichte, zumindest als Neuwagen. Denn seit 2023 ist die Zweitauflage am Markt, als Klon des Renault Captur II. Die als Gebrauchtwagen betrachtete erste Generation debütierte 2010 und ist selbst eine Blaupause gewesen: Auf seiner Plattform wurden auch die Modelle Citroën C4 Aircross und Peugeot 4008 gebaut.

Updates ließ der Hersteller dem Modell in Salami-Taktik angedeihen: Vier kleinere Facelifts brachten unter anderem optische Anpassungen und mehr Sicherheitsausstattung. Zuletzt fiel der kleine Benziner aus dem Programm.

Karosserie und Varianten: Der ASX ist angesichts seiner überschaubaren Abmessungen ein Kompakt-SUV, das den Namen verdient. Ein echter Geländewagen ist er damit auch nicht - gleichwohl hat er Allradantrieb, aber nur als Option.

Abmessungen (laut ADAC): 4,30 m bis 4,37 m x 1,77 m bis 1,81 m x 1,62 m bis 1,64 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 406 l bis 1219 l.

Stärken: „Der ASX ruht auf einem soliden Fundament“, so der Tüv-Report. Weder Achsaufhängungen oder Antriebswellen noch Federn, Dämpfer oder Lenkanlage geben Anlass zu struktureller Kritik - und das über alle Baujahre hinweg.

Gleiches gilt für fast alle Prüfpunkte der Beleuchtung; auch Mängel an der Bremsanlage gibt es kaum. Ölverlust und Probleme, die Abgasuntersuchung (AU) zu bestehen, kommen vor, aber seltener als beim Durchschnitt.

Schwächen: Aber auch der Tipp nicht ohne Makel: Ab der dritten HU im Fahrzeugalter von sieben Jahren leidet der ASX relativ häufig unter Problemen an Lenkgelenken und der Auspuffanlage, im gleichen Alter funktionieren Fuß- und Feststellbremse relativ oft nicht mehr mustergültig. Eine Hauptuntersuchung später wird die vordere Beleuchtung mit überdurchschnittlichen Quoten beanstandet, und noch eine HU später im Alter von elf fallen verschlissene Bremsscheiben ins Gewicht.

Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik belegt der ASX nach Auskunft des Clubs „durchweg gute oder sehr gute“ Plätze. Dennoch gibt es Pannenschwerpunkte: Bei Autos mit Erstzulassung in den Jahren 2011, 2012 und 2015 sorgen Funkschlüssel für Hilfseinsätze, auch Turbolader älterer ASX sind launisch (2012 und 2013).

Motoren: Benziner (Front- und Allradantrieb): 86 kW/117 PS und 110 kW/150 PS; Diesel (Vierzylinder mit Front- und Allradantrieb): 84 kW/114 PS und 110 kW/150 PS

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

— ASX 1.6 MIVEC Basis 2WD (6/2015); 86 kW/117 PS (Vierzylinder); 96 000 Kilometer; 7690 Euro.

— ASX 2.0 MIVEC Plus 4WD (6/2019); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 56 000 Kilometer; 19 270 Euro.

— ASX 2.2 DI-D Comfort Edition 4WD (6/2014); 110 kW/149 PS (Vierzylinder); 128 000 Kilometer; 9789 Euro.