München. Neuvorstellung: Der Cupra Born der sportlichen Seat-Tochter aus Barcelona wird in Zwickau auf die Räder gestellt.

Es rollt und rollt und rollt. Die spanische Automarke Cupra ist zwar erst seit vier Jahren auf dem Markt, hat im Verkaufsrennen im eigenen Haus aber die VW-Tochter Seat schon längst überholt.

Nach dem Cupra Ateca, Cupra Leon – auch als Sportstourer – und dem Cupra Formentor ist mit dem Cupra Born der erste Vollstromer der Marke am Start.

Der Name ist vom trendigen Barcelonaer Stadtviertel El Born abgeleitet. Als Studie hieß der Neuling übrigens noch so. Gebaut wird der Cupra Born jedoch nicht in Spanien, sondern in Westsachsen. Im Zwickauer VW-Werk läuft er nämlich parallel zum Technikbruder VW ID.3 von den Montagebändern.

Wer von beiden E-Autos das Rennen um die Käufergunst machen wird, muss sich erst noch zeigen. Fahrspaß bieten sie in jedem Fall. Der Cupra Born kommt nur mit Heckantrieb daher. Der Spanier aus Sachsen ist in drei Versionen und zwei unterschiedlichen Akkugrößen (58 kWh, 77 kWh) zu haben. Seine möglichen Reichweiten liegen zwischen 340 und 540 Kilometern. Der Preis für die vierte Variante als Einstieg mit einem 45 kWh-Akku, 110 Kilowatt/150 PS Leistung und einem Drehmoment von 310 Newtonmetern steht noch nicht fest. Er könnte durchaus bei 32.700 Euro liegen. Die 204-PS-Version steht jedoch ab 37.220 Euro in der Preisliste. Zudem gehören zwei e-Boost-Borns ab 38.600 Euro (58 kWh) und 44.300 Euro (77 kWh) zum Angebot.

Hochwertiger und nachhaltiger Innenraum. Die Nähte der Sitzbezüge bestehen aus recyceltem Plastikmüll.
Hochwertiger und nachhaltiger Innenraum. Die Nähte der Sitzbezüge bestehen aus recyceltem Plastikmüll. © Bernd Scheffel

Ich bin mit dem Basis-Born vom Münchener Flughafen Richtung Garmisch-Partenkirchen unterwegs. Der Schalensitz mit integrierter Kopfstütze passt wie angegossen. Die Nähte der Bezüge bestehen aus recyceltem Plastikmüll aus dem Mittelmeer. Gut 420 Kilometer sollen mit der mittleren Batterie im Unterboden drin sein. Der Bordcomputer zeigt den Akkustand mit 95 Prozent an. Dennoch bin ich froh, als meine Tour von der Autobahn mit starkem Lkw-Verkehr über weniger belebte Landstraßen führt.

Mehr als 160 Stundenkilometer sind sowieso nicht möglich. Schneller wären auch die beiden e-Boost-Modelle nicht gewesen. Ihre Leistungen können sogar kurzzeitig von 204 PS auf 231 PS erhöht werden. Knopfdruck am Lenkrad genügt, um den Cupra-Modus für eine halbe Minute zu aktivieren. Damit kommt das Topmodell (44.300 Euro) mit der 77 kWh-Batterie aus dem Stand in 7,0 s statt 7,3 s auf 100 km/h. Mit dem kleineren 58-Akku (38.600 Euro) sogar in 6,0 Sekunden. Bei einer weniger rasanten Fahrweise können bis 540 km oder 424 km zurückgelegt werden.

Es rollt und rollt und rollt. Die nächsten beiden Modelle stehen schon an der Startlinie. Vermutlich werden auch sie elektrisieren.

Infos zum E-Kompaktwagen:

  • Motor:Permanentmagneterregte Synchronmaschine
  • Leistung: 150 kW (204 PS)
  • Max. Drehmoment: 310 Nm
  • Antriebsart: Hinterradantrieb
  • Getriebe: 1-Gang-Automatik
  • Batterie: Lithium-Ionen-Batterie
  • Akkukapazität netto/brutto: 58/62 kWh
  • Stromverbrauch (WLTP kombiniert): 18,0 kWh/100 km
  • Reichweite (WLTP): 424 km
  • Ladedauer AC-Station 11 kW (0 – 100 Prozent): 6:15 Stunden.
  • DC-Station 120 kW (5 – 80 Prozent in 35 Minuten
  • Länge: 4322 mm. Breite: 1809 mm. Höhe: 1540 mm
  • Kofferraum: 385/1267 l
  • 0 auf 100 km/h: 7,3 s
  • Spitze: 160 km/h
  • Grundpreis: 37.220 Euro