Gera. Wofür alte Mathehefte gut sein können. Mit Nele im elektrischen Mustang beim Reitverein - ein Fahrbericht.

Gut, dass es für fast alles eine App gibt. Ich hab’ die Leiter herunter gelassen, um auf den Speicher zu kommen. Doch als ich oben war, musste ich kurz überlegen: Was wolltest du hier oben? Daran sollte noch gearbeitet werden.

Eine App, die einem den Weg zeigt und dir dann noch sagt, warum du dich auf den Weg gemacht hast. Zum Glück ist es mir noch eingefallen. Ich kramte in der hintersten Ecke nach meinen Matheheften aus der Schulzeit. Meine Nichte hat mich drauf gebracht, sie hat die zehnte Klasse beendet und rief mir zu: „Meinen Mathehefter habe ich schon verbrannt.“ Ja, bei Nele muss ich mit allem rechnen. Meine Stärke war Mathe auch nicht, aber meine Hefter mit Bruch- und Prozentrechnung, die habe ich noch.

Heute sehe ich Nele, hole sie vom Reitverein ab – passend fahre ich mit einem Mustang vor, mal elektrisch galoppieren. Die langgezogene Motorhaube, die dreigeteilten Rückleuchten weisen auf den Sportwagen gleichen Namens hin, den man nach wie vor bestellen kann. Der E-Motor sitzt beim Mustang Mach-E an der Achse, die Batteriezellen im Unterboden.

Schöner Nebeneffekt, der Mustang schmiegt sich dank tiefem Schwerpunkt auf die Straße. Der Ampelsprint überzeugt und lässt hoch-motorisierte Verkehrsteilnehmer zurück. Vielleicht kann ich mit dem Elektroauto ja bei Nele punkten, meine Mathehefte habe ich auch dabei. Doch zunächst Konfusion. Nele bekommt die Tür nicht geöffnet und schimpft. Ich schäle mich aus dem Auto und zeige ihr das Knöpfchen, elektrisch-sensorisch surrt die Tür auf. Nele nimmt Platz, ruckelt an ihrem Stuhl. Das geht bei anderen Autos eleganter.

Einsteigen und los fahren – das geht mit dem elektrischen Ford Mustang problemlos.
Einsteigen und los fahren – das geht mit dem elektrischen Ford Mustang problemlos. © Andreas Rabel

Wie vom Magnet gezogen, wandern ihre Finger auf das große Tablet. „Das ist ja easy-peasy!“, ruft sie aus. Recht hat sie. In einem E-Auto wie dem Ford Mustang zu fahren, macht Spaß. Auch mit der Einstiegsversion, Heck- statt Allradantrieb, 198 kW (269 PS) fährt man gut. Die Reichweite von 440 Kilometer kann man schaffen.

Auch beim Laden sollte man rechnen können, erzähle ich ihr. Für das Blockieren der Ladesäule berechnen die Stromanbieter Zusatzkosten. Bei meinem letzten E-Testauto summierten sich die auf über 50 Euro. Ich bin gewarnt und rechne mir die Ladezeiten genau aus. Nele hat aus Spaß am Tippen die Route nach Hause eingegeben, den Rekuperationsmodus eingestellt. Gut für die Reichweite, nach wenigen Metern habe ich es raus, lasse den Mustang schön ausrollen. Als Gangart hat sie sich für „temperamentvoll“ entschieden. Rasch sind wir am Ziel. Nele verschwindet. Ich überlege kurz. Was kommt jetzt? Ziehe meinen Zettel aus der Tasche und weiß Bescheid – geht auch ohne App.

Ford Mustang Mach e

  • SUV
  • Motor: Elektromotor
  • Leistung: 198 kW (269 PS)
  • Max. Drehmoment: 430 Nm
  • Antrieb: Heckantrieb
  • Getriebe: Automatik
  • Batteriekapazität: 75,5 kWh(68 kWh nutzbar)
  • Reichweite: 440 km
  • Verbrauch: 17,2 kWh/100 km
  • Maximale Ladeleistung an Gleichstrom: 150 kW
  • Schnellladesäule in zehn Minuten für eine Reichweite von 97 km
  • Batteriekapazität von 10 auf 80 Prozent in 45 Minuten
  • 0 auf 100 km: 6,9 s
  • Spitze: 180 km/h (abgeregelt)
  • Länge: 4713 mm
  • Breite: 1881 mm
  • Höhe: 1625 mm
  • Bodenfreiheit: 145 mm
  • Leergewicht: 2182 kg
  • Kofferraum: 402 – 1420 l
  • Preis: 56.500 Euro