Kia erweitert seine erfolgreiche Ceed-Baureihe um ein weiteres Mitglied. Testfahrt mit dem XCeed. Preise beginnen ab 21.690 Euro.

Weiß, schwarz und grau sind aktuell die meisten Autos weltweit lackiert. Doch auch ein Gelbton kann gefallen. Er steht beispielsweise dem XCeed von Kia ohne Zweifel ganz gut. Manchmal ist es eine persönliche Geschmackssache. Jedenfalls ist das neue Mitglied der kompakten Ceed-Familie von Kia im Quantum-Gelb Metallic für mich ein echter Hingucker.

Bei der 14-tägigen Testfahrt in Thüringen fehlte es dem Koreaner, der sich mit 4,39 Meter zwischen dem Stonic und dem Sportage der Marke einreiht und nach dem Fünftürer, dem Kombi und dem Proceed das nächste Familienmitglied der überaus gut laufenden Ceed-Familie von Kia ist, nicht an Aufmerksamkeit. Der asiatische Importeur sieht sich mit dem im slowakischen Zilina speziell für Europa gebautem Crossover im Wettbewerb u.a. sogar mit einem BMW X2 oder Mercedes GLA auf Augenhöhe. Mit dieser Signalfarbe und seiner sportlich-dynamischen Karosserie kommt er an. Der asiatische Importeur bestimmt immer mehr das Straßenbild auch bei uns. Vor 28 Jahren verkaufte Kia das erste Auto in Deutschland. Vorausgegangen war übrigens der kluge Schachzug über das damalige Lada-Händlernetz den Fuß in die Tür zu bekommen. Inzwischen beträgt der aktuelle Kia-Bestand über 736.000 Fahrzeuge hierzulande. Und die Ceed-Baureihte ist mit knapp 25.000 verkauften Modellen die erfolgreichste.

Mit diesem Hintergrundwissen trete ich die Testfahrt im Freistaat an. Das Crossover. ist quasi ein Mix aus Schräghecklimousine und sportlichem Coupe, hat aber auch etwas von einem klassischen SUV, die bei uns nach wie vor im Trend liegen. In der Liste steht der XCeed ab 21.690 und steigert sich je nach Ausstattung und Motor bis 33.640 Euro. Unter der Haube des Testwagens arbeitet ein neuer 1,6-Liter-Turbobenziner, der laut seinen Papieren um die 6,5 Liter auf 100 km verbrauchen soll. Mit einem gemäßigtem Gasfuß ist das auch praktisch möglich. Jendenfalls zeigt der Bordcomputer am Ende der 14 Tage , 6,7 Liter an - akzeptabel für einen Wagen mit 204 PS. Für den Alltag eine mehr als standesgemäße Motorisierung.

Ein angenehmer Gleiter für längere Strecken, stelle ich nach den ersten 100 Kilometern fest. Der Asiate lässt sich bis auf 220 km/h ausfahren, braucht aber etwas , ehe er in Fahrt kommt. Der Motor spielte seine Anfahrstärken dafür im Ampelwirrwarr der Großstadt aus. Das Fahrwerk hat Kia angenehm weich abgestimmt und die hydraulischen Dämpfer an der Vorderachse taten ein Übriges. Absätze auf dem Asphalt werden gut abgefedert. Allrad hat er nicht, aber eine angenehm leichte Lenkung. Das zeigte sich beispielsweise bei einer Fahrt nach Oberhof. Die kurvenreiche Strecke hinauf zum Rennsteig und auch wieder hinunter meisterte er tadellos und blieb auch bei Regen seiner Spur treu. 7,5 Sekunden braucht er, um aus dem Stand die 100 km/h zu erreichen. Ein Sprinter ist er damit sicherlich nicht. Das wird von dem Wagen auch nicht unbedingt erwartet. Dafür gibt es beispielsweise den ProCeed in der Baureihe. Der XCeed punktet mit einer guten Ausstattung und zahlreichen elektronischen Fahrassistenten. Als ich kurz mal die Hand vom Steuer nehme kommt sofort mit einem akustischen Unterton der Schriftzug Hände ans Lenkrad. auf das Kombiinstrument. Etwas nervig ist der Spurhalteassistent. Aber zum Glück lässt er sich abschalten. Die Bedienung des Cockpits gibt übrigens kaum Rätsel auf. Alles gut sortiert. Gute Noten darf man auch an die verarbeiteten Materialien verteilen. Die Sitze haben ausreichend Beinauflage, was bei früheren Modellen nicht immer so der Fall war, wohl auch dem Umstand geschuldet, dass Europäer im Schnitt etwas größer sind als der asiatischen Mitbürger.

Für die Kia-Manager werde der XCeed das meistverkaufte Modell der Familie, sind sie sich sicher. da das Design inzwischen zu 60 Prozent der wichtigste Kaufgrund sei. Das spiele dem Neuling in die Karten. Kia kommt damit längst nicht mehr nur über den Preis. Mit der überarbeiteten Motorisierung - drei Benziner und zwei Diesel- ist das aktuelle Motorenangebot durchaus angemessen. Damit hat Kia seine Baureihe merklich aufgewertet.

Schwer vorzustellen - und sicherlich nicht nur für mich - dass spätestens in 14 Jahren (2035) Neuwagen mit klassischem Verbrenner auch in Deutschland nicht mehr zugelassen werden sollen.

Als Alternative setzt Kia beim Antrieb bereits jetzt auf den 141-PS-starken Plug -in-Hybrid aus dem Kia Niro, , dessen E-Motor den Benziner unterstützt, ihn aber nur begrenzt rein elektrisch ca. 50 km antreiben kann.