Stockholm. Der Ariya verarbeitet Stilmittel aus Fernost. Schon die Einstiegsversion gefällt als sportliches E-Auto.

Die Jungs sind Spaßvögel, könnten auch als Fußballfans durchgehen, sie bauen sich vor uns auf. Daumen nach oben! Und drücken die Ohrmuscheln nach vorn, wie es die Kicker gern machen, wenn ihnen ein Tor gelang und die Fans zu leise sind.

Wir sind vollkommen leise, sitzen in einem Elektroauto. Die Gesten der jungen Männer auf dem Parkplatz könnten aber auch dem sportlichen Auftritt des Nissan Ariya gegolten haben oder aber, sie vermissten den sportlich-kernigen Sound. Der ist im E-Auto nicht zu haben, dafür aber der E-typische Antritt, der fast jeden alt aussehen lässt

Das Crossover-Coupé macht schon was her. Der Frontschild mit den geschwungenen LED-Leisten des Tagfahrlichts unterstreicht den sportlichen Auftritt. In der Dämmerung werden die hinterleuchteten Kumiko-Muster in den Türen und im Fußraum sichtbar. Ein Gruß aus Japan auch die Kirschblüte Sakura, die für einen neuen Anfang steht. Sie schmückt die Mittelkonsole und den Smartphone-Halter. Wirkt der batterie-elektrische Nissan außen forsch, so gestalteten die Japaner den Innenraum reduziert, dem Fahrer zugewandt, ohne dass wir etwas vermissen würden.

Zwischen den beiden 12,3 Zoll großen Displays lässt sich hin und her blättern, alle wichtigen Infos und Daten sind im Blick, das Head up-Display projiziert auch die Navi-Daten ins Blickfeld. Hilft ungemein beim Zurechtfinden in einer fremden Stadt. Zumal wir zu zweit unterwegs sind zur Presse-Fahrvorstellung – und schwatzhaft wie wir sind, manch Ehrenrunde im Kreisverkehr drehen.

Alles im Blick. Die Tasten neben dem Startknopf sind nur zu sehen, wenn die Zündung eingeschaltet ist.
Alles im Blick. Die Tasten neben dem Startknopf sind nur zu sehen, wenn die Zündung eingeschaltet ist. © Andreas Rabel

Aufmerksamkeit verlangt auch der Blick auf die Verkehrsschilder, schnell sind wir zu schnell. Der Ariya fährt agil wie komfortabel. Alles wirkt aufgeräumt und luftig. Mit einem Klick am Rückspiegel lässt sich ein Kamerabild aufs Spiegelglas zaubern und was sich hinter dem Auto abspielt, wird sichtbar. Elektrisch schiebt sich die Mittelkonsole nach vorn, klappt ein Fach auf – fertig ist das mobile Büro.

Die Schalter für die Fahrmodi und das E-Pedal liegen in der Mittelkonsole. Wir waren mit der frontgetriebenen Version mit der kleinen Batterie (63 kWh) unterwegs. Die Leistung beträgt 160 kW (218 PS), gut für 403 km. Mit der 87 kWh starken Batterie (178 kW/242 PS) kann es bis zu 500 Kilometer weit gehen. Das Top-Modell mit zwei Elektromotoren und zwei Leistungsstufen gibt es auch als Allrader. Zurück zur Einstiegsversion, die für den Alltag wie gemacht ist. Strom kann an der heimischen Steckdose, an der Wallbox oder an der Schnellladestation geladen werden. Die erste Testrunde ist um, unsere „Fans“ sind verschwunden, so können wir unser Gespräch über Fußball bei einem Espresso vertiefen.

Der Nissan Ariya

  • Motor: Elektromotor
  • Leistung: 160 kW (218 PS)
  • Max. Drehmoment: 300 Nm
  • Antrieb: Vorderradantrieb
  • Batterie: Laminierte Lithium-Ionen-Batterie
  • Kapazität: 63 kWh
  • Ladesystem: AC Typ 2: bis 7,4 kW(einphasig), optional bis 22 kW(dreiphasig). DC: bis 130 kW: 20 – 80 Prozent in 30 Minuten, entspricht 267 km Reichweite
  • Reichweite nach WLTP: 403 km
  • Stromverbrauch, kombiniert: 17,6 – 18,5 kWh/100 km
  • CO2-Emission: 0
  • 0 auf 100 km/h: 7,5 s
  • Spitze: 160 km/h
  • Länge: 4595 mm. Breite: 1850 mm. Höhe: 1660 mm Radstand: 2775 mm
  • Kofferraum: 468 Liter
  • Preis: ab 47.490 Euro