Gera. Fahrbericht: Der Renault Arkana wartet trotz abfallender coupéhafter Dachlinie mit einem reisetauglichen Gepäckabteil auf.

Auffällig lackierte Autos sind nicht vor Parkplatzremplern gefeit. Bei meiner jüngsten Probefahrt im sansibar-blauen Renault Arkana war’s schon nach zwei Tagen passiert. Nach einem Zahnarztbesuch erreichte mich ein Anruf der Verkehrspolizei. Man wolle den Schaden in Augenschein nehmen.

Ein Zeuge habe das Malheur gemeldet. Kurze Zeit später fuhren zwei junge Beamte in schusssicheren Westen vor. Tatsächlich entdeckten sie an der hinteren Stoßstange des Crossover-SUV winzige Kratzspuren. Ein Protokoll war schnell aufgesetzt. Mir blieb nichts anderes übrig, als nach der Rückgabe des Wagens, die Schadensmeldung auszufüllen.

Doch davor gab es fast nur Fahrfreude. Schließlich war der Franzose reichlich ausgestattet. Klimaautomatik, Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Einparkhilfe vorn und hinten, Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und Toter-Winkel-Warner fehlten ebenso nicht wie die Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarner. Neben der sansibar-blauen Metallic-Sonderlackierung (890 Euro) gehörte zudem auch das Leder-Paket (1490 Euro) zu den optionalen Extras.

Sehr zur Freude meiner Frau war auch der Beifahrersitz beheizbar. Ich fand jedoch mehr Gefallen am Bose Surround Sound System (1200 Euro). Die erhöhte Sitzposition eines kompakten SUV sind wir ja schon längst gewöhnt, aber einen Scheibenwischer fürs stark geneigte Heckfenster habe ich schon vermisst. Apropos. Hinterbänkler mit einer Körpergröße über 1,90 Meter werden wohl ihren Kopf einziehen müssen. Denn die abfallende Dachlinie dürfte ihre Kopffreiheit doch ein wenig einschränken.

Cockpit mit hochkant platziertem Monitor. Funktionstasten gibt es aber auch.
Cockpit mit hochkant platziertem Monitor. Funktionstasten gibt es aber auch. © Bernd Scheffel

Die vorderen Sitze erwiesen sich jedoch bei einer Ostseetour durchaus als langstreckentauglich. Dabei enttäuschte auch der 140 PS starke Turbobenziner nicht. Er wird als Mildhybrid von einem Elektromotor unterstützt. Mit einem Durchschnittsverbrauch von sieben Litern konnten wir gut leben.

Sehen lassen kann man sich mit dem in Südkorea auf die Räder gestellten Franzosen aber auch. In Deutschland bietet Renault den Arkana erst seit 2021 an. Eine modernere Plattform für die westeuropäische Ausführung machte den Einbau von zahlreichen Assistenzsysteme erst möglich. Doch davor war der Renault Arkana auch schon ein schickes Crossover-SUV. Fast kommt es wie ein hochbeiniges Coupé daher. Hinter seiner riesigen Heckklappe passt viel Gepäck rein. 513 Liter sind schon beachtlich. Mit 1,3 Kubikmetern bei umgelegten Rücksitzen könnte man wohl sogar eine Liege transportieren.

Der Renault Arkana TCe 140 EDC

  • Motor: Turbobenziner mit Hybridunterstützung
  • Hubraum: 1333 cm
  • Leistung: 103 kW (140 PS)
  • Max. Drehmoment: 260 Nm bei 1750 U/min
  • Antriebssystem: Frontantrieb
  • Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
  • 0 auf 100 km/h: 9,8 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Tankvolumen: 50 l
  • Kraftstoffart: Super (ROZ 95)
  • Verbrauch kombiniert: 5,4 – 5,3 l/100 km
  • CO2-Emission: 124 – 122 g/km
  • Länge: 4568 mm. Breite: 1820 mm. Höhe: 1571 mm
  • Radstand: 2720 mm
  • Bodenfreiheit: 199 mm
  • Gepäckraumvol.: 513 – 1296 l
  • Leergewicht: 1411 kg
  • Zuladung: 465 kg
  • Preis: 30.000 Euro.
  • Testwagenpreis: 34.570 Euro