Gera. Mit dem kleinen Professor im Megane von Gera nach Erfurt. Kindliche Freude über ein Buch im Küchenregal.

Mein Neffe ist ein Schlauberger, aber einer von der auskömmlichen Sorte. Und wie ich letztens feststellen konnte, ein Witzbold.

Wir besprechen die nächste Woche, ich bin gerngesehen, wenn es darum geht, den Jungen zum Fußballtraining oder einem Punktspiel zu kutschieren. Mit Verschwörermiene sucht der kleine Professor, wie er seit seiner Zahnlückenzeit gerufen wird, das Bücherregal in Mamas Küche ab und fragt: Warum hast du etwas über Inkontinenz im Regel stehen – und schaut zum Buch mit dem Titel „Eingemacht“. Unverständnis wechselt rasch in Heiterkeit. „Kind, du bist kindisch“, bekommt er zu hören und ich beschließe: Zeit aufzubrechen. Wenig später umkreist er den Megane, der vor der Tür steht.

Der hat Chic, sagt er. Der Junge hat recht: der elektrische Megane sticht aus der Menge heraus: flacher als andere, große Räder für den großen Auftritt. Per Klick klappen die Türgriffe heraus, was ihm ein Wow entlockt, die hinteren sind versteckt, kennt er von Alfa Romeo.

Ruckzuck liegt seine Tasche hinten drin. Innerlich scheint sich der kleine Professor über die gestochen scharfen Monitore zu freuen, weiß, was zu tun ist. Über die Sprachsteuerung wählt er die Route aus, nimmt spaßhalber in die Planung die Tankstopps mit auf, auch wenn wir von Gera nach Erfurt ohne Anhalter durchkommen.

Doch plötzlich wird er unruhig, klopft sich ab, als würde er einen Security-Check im Selbstversuch unternehmen. „Mein Handy“, entfährt es ihm. Fehlt das Teil, geht es bei ihm ans Eingemachte. „Ich ruf dich mal an“, entgegnete ich, drücke auf das grüne Symbol und bitte die freundliche Stimme „Professor“ anzurufen. Macht sie und mein Neffe frohlockt, als seine Tasche piept.

Der Wählhebel ist hinters Lenkrad gewandert. Die Bedienung über die gestochen scharfen Monitore funktioniert mühelos.
Der Wählhebel ist hinters Lenkrad gewandert. Die Bedienung über die gestochen scharfen Monitore funktioniert mühelos. © Andreas Rabel

Also los. Der Wählhebel ist hinters Lenkrad gerutscht, die Fahrmodi von Eco bis Sport lassen sich per Tipp auf den Multi-Sense-Knopf wählen. Für den Grad der Rekuperation sind die Schaltwippen am Lenkrad gedacht. Lupfe ich den Fuß vom Strompedal, lässt sich in einer der drei Stufen segeln und Energie rückgewinnen. Gut für die Reichweite, trotzdem angenehm zu fahren der Megane – auf der Autobahn als auch über Land.

Der E-Megane startet nicht brachial, eher geschmeidig, die direkte Lenkung unterstreicht den Eindruck. Was uns auffällt: Wir hören nichts, der Megane ist ein sehr leises Auto.

Der Stromverbrauch pegelt sich so bei 16,5 kWh ein. Über 300 Kilometer Reichweite sind drin. Wir sind in Erfurt angekommen, als ein Auto ohne uns zu beachten einschert. Meinen Neffen bringt das Manöver auf 180 und er ruft: „Der ist wohl nicht ganz dicht!“ Blickt zu mir und lacht – wir sind am Anfang der kleinen Geschichte angelangt.

Renault Megane E-Tech Electric

  • Motor:Elektromotor
  • Max. Leistung: 160 kW (218 PS)
  • Max. Drehmoment: 330 Nm
  • Batterietyp: Lithium-Ionen
  • Spannung: 352 Volt
  • Nennkapazität: 60 kWh
  • Antriebsart: Frontantrieb, Automatisches Untersetzungsgetriebe
  • 0 auf 100 km/h: 7,4 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (elektronisch abgeregelt)
  • Aufladung, Haushaltssteckdose: 31 Stunden.
  • Öffentliche Ladesäule: 0 – 80 Prozent: 6 h.
  • Schnellladesäule (DC): 10 – 80 Prozent in 40 Minuten
  • Reichweite (WLTP): 450 km
  • Verbrauch: 16,1 kWh/100 km
  • Länge: 4200 mm. Breite: 1768 mm. Höhe: 1505 mm
  • Gepäckraumvolumen: 389 – 1245 l
  • Preis: 47.500 Euro Ausstattung Iconic