Weiterstadt.

Skoda hat seit geraumer Zeit mit dem Scala einen ernsthaften Konkurrenten zu den Mitwettbewerbern wie dem Kia Ceed, dem Hyundai i30 bis hin zum Golf aus dem eigenen Konzern, auch wenn er nicht an die Verkaufszahlen des VW-Platzhirsches heranreicht.

Nachfolger von Skodas glückloser Schräghecklimousine Rapid

Mit knapp 14 000 Neuzulassungen im vergangenen Jahr hat der in Mlada Boleslav gefertigte Scala aber die Hoffnungen der tschechischen VW-Tochter sicherlich bislang erfüllt. Das Kompaktmodell ist quasi der Nachfolger von Skodas glückloser Schräghecklimousine Rapid. Für das aktuell achte Skoda-Modell wurden die Motoren überarbeitet, sind jetzt grüner geworden, das Infotainment verbessert und sein Design aufgewertet mit markanten Sicken und flachen Frontscheinwerfern. Wie immer bei Skoda ist alles zeitlos, aber schön.

An Platz hat er nicht eingebüßt. Angesichts 2,65 m Radstand gibt es ihn reichlich im Fünfsitzer vorn wie hinten. Die vorderen Sitze lassen sich weit zurück schieben. Mit 467 bis 1410 Liter Fassungsvermögen kann der Scala sogar etwas mehr als ein Golf laden, den er in der Länge (4,362, m) um zehn Zentimeter übertrifft. Zudem gibt es gegen Aufpreis einen doppelten Ladeboden. Dazu kommen viele kleine praktische Hilfen wie der Haken und Netze im Kofferraumraum, ein Müllbeutel in der Türablage oder gar der Eiskratzer in der Tankklappe. Lange dauert es nicht mehr, bis er gebraucht wird.

Einstieg unter 20.000 Euro-Grenze als Ansage

Auch Sperriges hat Platz, da sich die Beifahrerlehne umklappen lässt. Unter der Haube arbeiten wahlweise drei Benziner mit 95, 110 und 150 PS. Dazu kommt ein Erdgasmodell mit 90 PS. Die Preise beginnen bei 18.690 Euro für den Dreizylinder 1,0 TSI mit 95 PS. Ein Einstieg unter der 20.000 Euro-Grenze ist heutzutage schon eine Ansage.

Innen ist der Scala ein typischer Skoda mit viel Platz, fast wie im Octavia. Die Sicht rundum ist ausgezeichnet, wohl auch durch die tiefe Heckscheibe. Das Cockpit wird von modernster Digitaltechnik dominiert wie dem 10,25 Zoll Display und dem Display für das Infotainmentsystem (9,2 Zoll). Die Bedienung bereitet mir kaum Probleme.

Bereits zur Serienausstattung gehören der Spurhalte- und der Frontradarassistent. Optional erhältlich sind alle anderen Assistenzsysteme aus dem VW-Konzern.

Von seiner angenehmen Seite zeigte sich auch der Antrieb mit dem 1,2 TSI und dem 7 Gang-DSG. Mit den 150 PS ist der Skoda für den Alltag ausreichend motorisiert, wie ich finde. Gute Motoren sind eine Spezialität des Konzerns, einschließlich des DSG. Das Fahrwerk ist etwas zwar straff abgestimmt, aber Unebenheiten auf der Straße sind dennoch nicht zu spüren. Der Scala zieht unaufgeregt seine Bahnen, kein Unter - oder Übersteuern in den Kurven. Der Motor ist im Innenraum jedenfalls nicht präsent.

Nach gut 14 Tagen wies der Computer knapp 6 Liter Super als Durchschnittsverbrauch aus, etwa einen Liter mehr als in den Papieren des Tschechen steht. Unterm Strich eine auch finanziell gute Alternative zu den Etablierten in der Kompaktklasse.