Journalisten kennen unzählige Menschen. Dabei geht es uns wie anderen Leuten auch. Die einen merken sich Gesichter gut. Die anderen speichern problemlos Namen ab. Und manche merken sich sowohl das ...

Journalisten kennen unzählige Menschen. Dabei geht es uns wie anderen Leuten auch. Die einen merken sich Gesichter gut. Die anderen speichern problemlos Namen ab. Und manche merken sich sowohl das eine als auch das andere mehr schlecht als recht.

Besonders knifflig wird es, wenn man quasi alte Bekannte in gänzlich ungewohnten Situationen wieder trifft. Dann schaut man sie an, weiß genau, dass man sie irgendwoher kennt. Nur kommt man partout nicht drauf, woher eigentlich.

Was mich dabei immer beruhigt: Mir geht es nicht alleine so. Dieser Tage fragte mich bei einer Veranstaltung eine Kollegin hinter vorgehaltener Hand, wer denn die Frau sei, die da am anderen Ende einer langen Tafel sitzt. Dass sie sie kennt, wusste sie. Ebenso, dass sie sich schon mehrfach fragte, wo sie sie verorten soll.

Ich musste herzlich lachen, denn mit derselben Dame hatte auch ich schon mein Aha-Erlebnis. Ich besuchte vor Jahren ein Sommerfest, ausgerichtet von einem Verein. Dort sprach ich lange mit der Chefin, die mich entgeistert anschaute, als ich sie nach dem Gespräch nach ihrem Namen fragte.

Als sie ihn nannte, fiel der Groschen. Aber wie das so ist: Im Sommer war sie als Zivilistin unterwegs. Wir Journalisten kennen sie allerdings fast ausschließlich kostümiert. Denn sie engagiert sich seit Jahren im Karneval. Also, sehen Sie es uns nach: Manchmal sind Sie ohne Verkleidung einfach nicht wiederzuerkennen.