Landkreis. Der Mai bringt dem Gärtner viel Arbeit. Für das Anlegen neuer Rasenflächen ist jetzt der passende Zeitpunkt

So schön die warmen Mai-Tage auch sind, sie bringen für den Gärtner jede Menge Arbeit mit sich. So sollten die Beete jetzt unbedingt unkrautfrei gehalten werden, rät Uwe Schachschal, Gärtnermeister im Erfurter Ega-Park. Denn auch viel Unkraut beginnt jetzt zu wachsen und blühen und wenn sich das erst ausgesät hat, erlebt man später ein unschönes Wunder auf Beeten, Wiesen und Rabatten.

Auf den Staudenbeeten sollten auch eingegangene Pflanzen entfernt werden, das ist nicht schön für den Gärtner, weiß Schachschal, aber eine Chance, etwas Neues anzupflanzen. Die einfachste Variante wäre natürlich, vorhandene Stauden zu teilen, um die Lücken zu füllen. Wer das erst im Herbst erledigen will, kann die Gartensaison mit dezent blühenden Sommerblumen überbrücken, um den Stauden nicht die Schau zu stehlen.

Tipp: Bei verblühten Blumenzwiebeln die Samenstände ausbrechen, die Blätter aber stehen lassen, bis sie gelb werden, damit alle Kraft in die Zwiebel geht und diese auch im nächsten Jahr kräftig blüht.

Wenn frühblühende Gehölze wie Forsythien verblüht sind, rät der Ega-Gärtner zum Auslichtungsschnitt. Dabei etwa ein Viertel der ältesten Äste, an denen die Blüten leuchteten, auf etwa 15 Zentimeter zurückschneiden. Die neuen Triebe, die dann zu wachsen beginnen, blühen im nächsten Jahr, erklärt Schachschal den Kreislauf.

Auch für das Anlegen neuer Rasenflächen ist der Mai ein passender Zeitpunkt, weiß der Gärtnermeister. Dafür müssen der Boden gut vorbereitet, die Erde aufgelockert und Wurzelunkraut wie Disteln, Quecken oder Löwenzahn gründlich entfernt sein, sonst hat man hinterher keine Freude, aber viel Arbeit, verrät Schachschal.

Der frisch gefräste Boden sollte wie ein Teig einige Tage ruhen können, damit er sich setzt, ehe mit der Aussaat begonnen wird. Der Samen wird nach Lage und dem jeweiligen Verwendungszweck des Rasens ausgewählt, für Spiel- und Sportrasen, Zier- oder Schattenrasen gibt es verschiedene Mischungen.

Je nach Bodenqualität kann bei der Aussaat ein Startdünger mit eingearbeitet werden. Der Boden sollte eine gute Krümelstruktur haben und frei von Steinen sein, beschreibt der Gärtnermeister, er sollte nicht verdichtet sein und frei von Staunässe. Bei schwerer, lehmiger Erde empfiehlt sich eine Bodenverbesserung mit Sand oder Kompost, so Schachschal.

Bei ganz schlechtem Boden hilft manchmal auch nur frische Erde. Zehn bis 15 Zentimeter sollte die Schicht dick sein.

Tipp: Am besten den Boden schon im Herbst vorbereiten, damit der Frost die Schollen zerfrieren kann.

Beim Aussäen auf die Dosierung achten, viel hilft nicht immer viel, warnt der erfahrene Ega-Gärtner. Dann wird der Samen vorsichtig eingeharkt und festgetreten.

Man darf nicht versäumen, die Erde in den folgenden drei Wochen gleichmäßig feucht zu halten, einmal angießen reicht nicht aus. Wenn die Keimlinge vertrocknet sind, war alle Mühe vergeblich, dann kommt nichts mehr.

Wenn der Rasen 10 bis 12 Zentimeter hoch gewachsen ist, kann man das erste Mal mähen, aber ganz vorsichtig, damit man die feinen Wurzeln nicht gleich wieder aus dem Boden reißt. Den Rasenmäher nicht so tief einstellen, sondern lieber häufiger mähen, rät Schachschal.

Wenigstens zwei Monate sollte man mit dem Benutzen des Rasens warten. Ein- bis zweimal die Woche sollte man dann regelmäßig mähen.

Tipp: Bei Trockenperioden den Rasen nicht zu kurz schneiden, weil er schnell austrocknet.

Spezielle Mulchmäher lassen den Grasschnitt gleich als organischen Dünger auf dem Rasen zurück und nehmen dem Gärtner damit etwas Arbeit ab.

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