Erfurt. Auf der Strecke sein, nicht auf der Strecke bleiben – unter diesem Motto sind die Senatoren-Gattinnen der Gemeinschaft Erfurter Carneval beim Karnevalsumzug dabei.

Es fliegen die Kamelle, die Stimmung ist gut. Für das Bild unseres Fotografen werfen drei Senatsdamen am Montag auf dem Rewe-Parkplatz in der Eislebener Straße Bonbons in die Luft. Der Rewe-Markt und zwei weitere Rewe-Märkte versorgen die Senatsweiber, wie sie sich selbst nennen, mit insgesamt 600 Kilo Süßigkeiten. Schließlich ist die Umzugsrunde lang. Tino Friedrich von der Spedition „Friedrich & Sohn“ ist mit einem Transporter vorgerollt, um die 82 Kartons auch wegzubekommen. Am Sonntag stellt die Firma den Ladies dann einen 15-Tonner zur Verfügung. Geschäftsführer Daniel Friedrich meint: „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, die Damen zu unterstützen. Wir freuen uns, unseren Teil dazu beitragen zu können und den Erfurter Karnevalsumzug um einen neuen Wagen zu bereichern.“

„Ich stand bisher an der Umzugsstrecke immer unten“, erzählt Susanne Sommer. Seit mehreren Jahren ist ihr Gatte Kalle Sommer Mitglied im Senat der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC). „Viele der Senatoren-Frauen kennen sich untereinander nicht. So entstand die Idee, einen eigenen Wagen beim Umzug mitfahren zu lassen. Direkt hinter dem Wagen der Senatoren im Zug wird erstmals der Umzugswagen der Frauen, Family & Friends der Erfurter Karnevals-Senatoren folgen. Unter dem Motto „Die Senatsweiber sind heute mit auf Tour, mit viel Glitzer und Glamooouuur!“ sorgen die Damen im Stil der Goldenen Zwanziger zwischen Federboas und Perlenketten für Party und ausgelassene Stimmung. In ihrer Mitteilung schreiben die Damen weiter: Wer nun denkt, es handelt sich hier um das Gefolge der Herren, der liegt falsch. „Auf der Strecke sein“, nicht „auf der Strecke bleiben“ – unter diesem Credo wurde die Idee in kleinem Kreis geboren und stieß auf viel Anklang.

Am Samstag treffen sich die Senatsdamen, um dem Lkw mit der Startnummer 36 die Kostümierung zu verpassen: Gold, glitzern, eben alles, was die 20er-Jahre ausmachte. Doch es geht nicht nur ums Feiern. „Wir spenden einen Teil der Sponsorengelder der GEC für den karnevalistischen Tanzsport und einen Teil dem Kinderhospiz Mitteldeutschland“, sagt Susanne Sommer.