Eisenach. Die Anzahl von Gästen aus Übersee wächst im Freistaat stetig.

Unter Thüringen-Gästen, die um die halbe Welt fliegen müssen, stehen US-Amerikaner an erster Stelle. Auf Platz zwei folgen chinesische Reisende. Das hat die Duale Hochschule in Eisenach beim Blick auf die Übernachtungszahlen für das Jahr 2018 ausgewertet.

Nach den US-Amerikanern, die mit 5,8 Prozent der Übernachtungen ausländischer Touristen ganz vorn stehen, und den Chinesen (3,27 Prozent) folgen an dritter Stelle Besucher aus Japan (1,38 Prozent). Als Ferntouristen werden Besucher bezeichnet, die aus Amerika, Asien, Afrika oder Australien kommen. Die Übernachtungszahlen der Chinesen haben sich seit 2008 fast vervierfacht. In den Jahren 2017 und 2018 erlebten die Übernachtungszahlen von Gästen aus China einen besonders steilen Anstieg mit jeweils etwa 17.500 Übernachtungen. Wenn sich das Wachstum der chinesischen Touristen im bisherigen Tempo fortsetzt, werden diese in fünf bis zehn Jahren die amerikanischen Touristen zahlenmäßig überholen, stellt Gerhard Reiter von der Dualen Hochschule Eisenach fest.

Die Entwicklung bei amerikanischen Gästen ist positiv. Die Übernachtungszahlen sind seit 2008 um insgesamt 22,6 Prozent angestiegen. Im Lutherjahr 2017 hatten die Übernachtungszahlen den bisherigen Rekordwert von 39.694 Übernachtungen erreicht. 2018 gingen die Übernachtungszahlen auf 28.250 zurück. Das entspricht dem Niveau vor dem Reformationsjubiläum. Die Gäste aus Japan sind dagegen seit 2008 um 19,3 Prozent weniger geworden. 2018 wurden nur 7358 Übernachtungen von Gästen aus Japan gezählt.

Reiter empfiehlt, sich der Zielgruppe Ferntouristen weiterhin besonders anzunehmen: „Der Anstieg der Amerikaner zeigt, dass sie ein besonderes Interesse an Thüringen haben“ – und zwar über das Lutherjubiläum hinaus. „Bei den Chinesen spielt der Anstieg des allgemeinen Reiseverhaltens eine wichtige Rolle“, sagt der Tourismus-Experte.