Mühlhausen. Der Trabantclub freut sich beim 24. Treffen der Trabant- und IFA-Freunde über regen Zuspruch. Mehr als 300 Fahrzeuge waren am Schwanenteich zu sehen – und ein Großteil bei der großen Ausfahrt auf den Straßen der Region.

In die Farben Blau und Weiß seines Lieblings-Fußballvereins, des Hamburger Sportvereins, ließ Kay Willnow seinen ursprünglich in Weiß und Grün gehaltenen Trabant Baujahr 1988 umspritzen. Den Original-Anhänger an der Kupplung und das Trabant-Dachzelt auf dem Autodach, kam er damit aus seinem jetzigen Wohnort Bremen am Pfingstwochenende erstmals nach Mühlhausen an den Schwanenteich. „Sechs Stunden habe ich gebraucht, mit Pause“, erzählte er.

Damit war Kay Willnow gerade rechtzeitig zur Trabi-Ausfahrt gekommen. Etwa 70 Trabis schlängelten sich Samstagnachmittag über kurvige Straßen und durch die schönsten Fachwerkdörfer im südlichen Eichsfeld und im Hainich. Die Mitglieder des Trabant-Clubs Mühlhausen waren vorausgefahren und sicherten an Straßeneinmündungen, Kreuzungen und Kreisverkehren ab, damit die ansehnliche Kolonne nicht abriss.

Kay Willnow hatte seinen Anhänger noch nicht abgekuppelt und musste im Hainich einige Anstiege im ersten Gang nehmen. „Das ist hier alles sauber gefegt“, begeisterte er sich über die Eichsfelddörfer. Zurück auf der Wiese hinter dem Freibad, parkte er sein mit „HSV-Rauten“ dekoriertes, blau-weißes Gespann erst einmal rückwärts ein. Im wahren Leben lenkt er seit 35 Jahren Lastwagen durch Europa. Eine solche Europa-Tour hat er sich nun für nächstes Jahr mit seinem HSV-Trabi vorgenommen. „Ich fahre von Bremen aus über Holland, Frankreich, Spanien und Italien einmal rund“, sagte er. Das seien gut 7800 Kilometer in vier Wochen.

Längste Anreise aus der Schweiz

Mit mehr als 300 Fahrzeugen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sei das 24. Trabi-Treffen wieder ein großer Erfolg gewesen, wertete der Vorsitzende des ausrichtenden Trabantclubs, André Thon. „Davon waren die meisten Trabis“, wusste er. Der am weitesten gereiste Teilnehmer war mit 824 Kilometern einfache Strecke aus ­Zürich in der Schweiz nach Mühlhausen gefahren.

Für eine besondere Attraktion sorgte in diesem Jahr die MTS-Brigade Körner in Zusammenarbeit mit dem Traktorenverein Mülverstedt: Eine russische Planierraupe S100 und zwei DDR-Bagger vom Typ T174 und T157 konnte man in Aktion erleben.