Berlin/Erfurt. Im Dezember 2018 beschloss die Bundesregierung, dass in Fertigprodukten weniger Zucker, Salz und Fett enthalten sein soll. In Thüringen haben dies bisher nur wenige Lebensmittelbetriebe umgesetzt.

Zu viel Zucker, Salz oder Fett in Lebensmitteln führen zu Übergewicht und unterschiedlichen Krankheiten. Wie die Verbraucherzentrale Thüringen am Donnerstag informiert, ergab eine Umfrage unter 40 Thüringer Lebensmittelherstellern, dass lediglich in sieben Betriebe die verpflichtenden Vorgaben der Bundesregierung umgesetzt wurden.

Bei den Herstellern handele es sich demnach um vier Gebäck- und Süßwarenhersteller, zwei Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren und einem Betrieb für Konserven. Weitere sieben Betriebe gaben gegenüber der Verbraucherzentrale Thüringen an, bisher die Mengen nicht reduziert zu haben, beziehungsweise das keine Reduktion geplant ist. Die große Mehrheit der Betriebe (23) wollten gar keine Auskunft zu dem Thema machen.

„Das Thema Reduzierung von Zucker, Fetten und Salz in Fertiglebensmitteln genießt in Thüringen zu wenig Aufmerksamkeit“, sagt Petra Müller, Fachbereichsleiterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen. Sie fordert die vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen auf, sich ernsthaft an die Vorgaben zu halten. Laut Müller handelt es sich um „machbare“ Vorgaben.

Auf Bundesebene wurde im Dezember 2018 die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie beschlossen. So sollen bis zum Jahr 2025 beispielsweise Frühstücksflocken für Kinder mindestens 20 Prozent, Softgetränke mindestens 15 Prozent und Kinder-Joghurts mindestens 10 Prozent weniger Zucker enthalten. Nur bei Brot oder Fertig-Pizzas sollen übermäßig hohe Salzwerte zur Ausnahme werden.