Erfurt/Berlin. Eine Flutkatastrophe wie in Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz hat Thüringen im vergangenen Jahr nicht ereilt. Starkregen, Sturm und Hagel haben die Schadensbilanz aber dennoch nach oben getrieben.

In Thüringen sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Unwetterschäden bei den Versicherern verzeichnet worden als 2020. Die Schadenssumme im Freistaat belief sich 2021 auf 67 Millionen Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 44 Millionen Euro gewesen. Thüringen bewegt sich damit im Mittelfeld unter den Bundesländern.

In Thüringen war es unter anderem Anfang Juni 2021 zu starken Regenfällen gekommen. Besonders betroffen waren dabei etwa Mosbach im Wartburgkreis oder Gierstädt im Landkreis Gotha. Im Oktober verursachte ein Sturm in etlichen Landesteilen Schäden, weil Bäume auf Häuser oder Autos geweht wurden.

Bundesweit summierten sich die Schäden durch Naturgefahren wie Sturm, Hagel, Überschwemmung und Starkregen auf 12,7 Milliarden Euro. Der Verband sprach vom höchsten Schadenaufkommen in der Geschichte der deutschen Versicherer. Die höchsten Schadenssummen wurden nach den Flutkatastrophen im vergangenen Juli in Nordrhein-Westfalen (5,5 Milliarden Euro) und Rheinland-Pfalz (3,0 Milliarden Euro) verzeichnet.

Bezogen auf 1000 Sachversicherungsverträge mit Elementarabdeckung gab es 2021 in Thüringen 20,5 Schadensmeldungen - und damit fast viermal so viel wie im Vorjahr. Erfasst werden versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie an Kraftfahrzeugen.