Weißensee. Mit Gabalier-Double-Show und allerhand Brauereikunst bringt das Bierfest am Pfingstsonntag etwas Alpenflair auf den Rathausplatz

Der Pfingstsonntag in Weißensee steht traditionell wieder im Zeichen des ältesten Reinheitsgebotes. In jedem Jahr feiert die Stadt das Bierfest, weil im Jahr 1434 ein städtischer Beamter in der „Statuta thaberna“ schriftlich fixiert hat, dass einzig Hopfen, Malz und Wasser zum Bierbrauen verwendet werden dürfe.

Am Sonntag, 9. Juni, wird das Weißenseer Ratsbräu wieder reichlich zu genießen sein. Und für die Stadt ist geteilte Freude doppelte Freude. Deshalb wird seit einigen Jahren das Bierfest gemeinsam mit einem Partnerland gefeiert. In diesem Jahr trifft Weißensee Österreich.

Die Alpenrepublik hat selbst eine langjährige Brautradition. Im Waldviertel, gelegen im nordwestlichen Teil von Niederösterreich, verlieh König Friedrich, der Schöne 1321 den Bürgern von Weitra ein Brau- und Absatzmonopol für die Stadt und die zugeordneten Meilenbezirke. Der 1531 gegründeten Brauzunft schlossen sich bis 1708 alle Brauer des Waldviertels freiwillig an. Sogar die Wiener Brauer mussten bei der damals einflussreichen Innung der Waldviertler Brauer ihre Prüfung ablegen.

Aber Österreich hat auch kulturell viel zu bieten, so dass ein buntes Programm zum Bierfest in Weißensee garantiert ist. Der Startschuss erfolgt bereits am Samstag um 20 Uhr auf dem Marktplatz bei freiem Eintritt.

Die „Stadlrogga“ sind die Gaudiversion der Partyband Mr.Feelgood. Musik und gute Laune ist den fünf Burschen und dem Madl praktisch schon in die Wiege gelegt worden. Mit einer Mischung aus Rock, Partyschlagern, Aprés-Hits, eigenen Songs und spontanen Comedy-Einlagen ziehen die „Stadlrogga“ die Aufmerksamkeit auf sich – und das ohne Gnade. Ingo Dubinski und Silke Fischer geben dann am Pfingstsonntag bereits um 11 Uhr den Startschuss auf der Bühne am Marktplatz. Ein stimmungsvolles Programm erwartet die Besucher des bunten Markttreibens vor dem Rathaus, mit Kinderkarussell, österreichischen und heimatlichen Spezialitäten, Kaffee und Gebäck und vielem mehr.

Den Anstich für ein Fass Freibier zelebriert Bürgermeister Matthias Schrot mit seinem Ehrengast wieder traditionsgemäß mit Blasmusik und Salutschießen exakt um 14.34 Uhr, ehe sich ein Programmhighlight an das nächste reiht.

Einer der Höhepunkte bei der Eröffnung des Bierfestes ist die Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde zwischen der Stadt Weißensee und der 4. Kompanie des Panzerbataillons 393 „Thüringer Löwe“ aus der Kyffhäuser-Kaserne Bad Frankenhausen.

Hauptmann Stephan Pegel wird zusammen mit dem Oberstabsfeldwebel Thomas Richter und Bürgermeister Matthias Schrot die Patenschaft besiegeln und das Stadtfest eröffnen. „Die Patenschaft stellt ein sichtbares Zeichen der gesellschaftlichen Verbundenheit der Bundeswehr dar“, sagt der Weißenseer Bürgermeister. „Hierbei ist mir Integration in das lokale Umfeld besonders wichtig, da aufgrund der Strukturreformen der letzten Jahre viele Soldaten aus größeren Entfernungen ihren Dienst in Bad Frankenhausen leisten.“

Ein Höhepunkt des Tages ist die Andreas Gabalier-Double-Show. „HulaPalu“ und „I sing a Liad für di“ sind aus der deutschsprachigen Schlager- und Partyszene nicht mehr wegzudenken. Assoziierte man bis vor ein paar Jahren noch langweilige Volksmusik, ist der Name „Gabalier“ heute ein Erfolgsgarant für gute Stimmung, Fröhlichkeit und jede Menge Spaß. Sein Double „Kevin“ hat sich inzwischen einen Namen auf Stadtfesten, Messen, Hüttengaudis, privaten Veranstaltungen und in Diskotheken gemacht. Die Ähnlichkeit zum Original ist nicht zu verleugnen und seine charmante, aber auch sehr stimmungsgeladene Art begeisterte mittlerweile Zuschauer in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und auf Mallorca.

Ab 20 Uhr sorgt dann mit der Topas-Liveband ein Stammgast wieder für die zünftige Bierfeststimmung der zahlreichen Gäste auf dem Marktplatz. Und was wäre ein Bierfest ohne Laserperformance. Auf dieses besondere Erlebnis warten die Besucher jedes Jahr zu Recht. Um 23 Uhr werden die Lichter auf Bühne und Markt gelöscht, um dann ein fulminantes Spektakel aus Licht, Rauch und Musik begeistert feiern zu können.