Erfurt. Neuerdings ist häufig von Mutationen des Corona-Virus die Rede. Was genau damit gemeint ist.

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Neuerdings ist häufig von Mutationen die Rede. Was genau ist damit gemeint?

Dazu erklärt die Berliner Charité: Der Begriff Mutation beschreibt die Veränderung des Erbguts im Lauf der Zeit. Das Erbgut von Viren – wie auch von anderen Organismen – besteht aus vier verschiedenen Bausteinen. Bei einer Mutation kann es sich etwa um einen Austausch oder den Verlust eines Bausteins handeln. Mutationen entstehen auf natürliche Weise mit der Anzahl der Vermehrungszyklen im Verlaufe der Ausbreitung von Viren. Die Geschwindigkeit, mit der Mutationen entstehen, ist dabei von Virus zu Virus unterschiedlich. Im Vergleich zu Influenza-Viren mutieren die Genome von Coronaviren während der Vermehrung zwar etwas langsamer. Ob sich eine Mutation in einem Virus einstellt, hängt aber nur begrenzt von der eigentlichen Mutationsrate bei der Genomreplikation, also dem Kopieren der Erbinformation, ab. Entscheidend ist die Größe der Viruspopulation und damit – auf die derzeitige Situation übertragen – die Effizienz der Pandemiekontrolle.

Ein Virus, das ein oder mehrere Mutationen angesammelt hat, nennt man Mutante oder auch Variante. Eine Klade ist eine Gruppe von Viren, die miteinander verwandt sind. Die derzeit mit Buchstaben- und Ziffernkombinationen bezeichneten Kladen enthalten alle Exemplare einer bestimmten Variante, und nur diese.

Sars-CoV-2-Varianten tragen die Kladenbezeichnungen B.1.1.7 (verbreitet in England), B.1.351 (verbreitet in Südafrika) und B.1.1.248 (aufgetreten in Brasilien, beobachtet in Japan). Für Sars-CoV-2 haben Forschende weltweit bereits viele Tausend Mutationen beobachtet. Eine Mutation kann negative oder positive Auswirkungen auf das Virus haben, etwa bei Vermehrungs- oder Überlebensfähigkeit.