Jena. Pfiffiger Nachwuchs: Nantje Nageler und Bruno Ederer gehören bundesweit zu den besten Schülern im Fach Biologie.

Vier Schüler schickt Deutschland zur Internationalen Biologie-Olympiade nach Ungarn. In diesem Jahr stellt das Jenaer Carl-Zeiss-Gymnasium die halbe Nationalmannschaft: Nantje Nageler und Bruno Ederer haben sich in vier Auswahlrunden durchgesetzt.

„Einen Schüler zur Internationalen Olympiade zu schicken, ist eine große Auszeichnung, aber gleich zwei im Team zu haben, ist außergewöhnlich“, sagt Schulleiter Carsten Müller, der wie das gesamte Kollegium stolz auf das Ergebnis ist. Gleich drei Starter schickte seine Schule in der entscheidenden vierten Auswahlrunde der besten zwölf Schüler im Fach Biologie ins Rennen. Zwei haben die Qualifikation geschafft.

Bruno Ederer erzielte dabei das beste Ergebnis aller Teilnehmer. Der Abiturient bringt viel Erfahrung mit, weil er bereits im vergangenen Jahr zur Nationalmannschaft gehörte. Im Iran holte er eine Silbermedaille. „Wichtiger als der Erfolg war aber der Austausch mit den Teilnehmern der anderen Nationen“, blickt Ederer zurück. Er steckt gerade mitten im Abitur, meisterte quasi nebenbei das harte Auswahlprozedere.

Nantje Nageler besucht die elfte Klasse, hat noch ein Jahr Zeit bis zur Abschluss­prüfung. „Es war von Vorteil, dass Bruno sehr viel Erfahrung hatte und die Abläufe beim Wettbewerb kannte“, sagt die 16-Jährige, die in den vergangenen Monaten viele zusätzliche Themengebiete bearbeitete. „Die Anforderungen sind deutlich höher als im Biologie-Unterricht, die Fragen viel tiefgründiger“, schätzt sie ein.

Biologie fand sie schon im Kindergarten spannend, interessierte sich für Insekten und hat Raupen gepflegt. Seit der fünften Klasse lernt sie am Zeiss-Gymnasium, das naturwissenschaftlich talentierte Jugendliche fördert. In den vergangenen Schuljahren legte sie die Grundlage für die Wettbewerbe. Die Generalprobe in Portugal gelang vor wenigen Wochen. Bei der Wissenschaftsolympiade holte sie mit ihren Teammitgliedern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt die Goldmedaille, ist damit Europameisterin.

Für die Olympiade in Szeged sieht sie sich dennoch nicht in der Favoritenrolle. Auch Ederer stapelt lieber tief. „Schüler aus anderen Nationen haben einen viel größeren Erfolgsdruck. Wir haben das Privileg, dass es keine Pflicht ist, Medaillen zu holen“, sagt Ederer, der nach dem Abi Medizin studieren will. Durch die Qualifikation für den Internationalen Wettbewerb hat ihn die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen.

Damit das deutsche Team bestens präpariert reist, nehmen die beiden Jenaer an einem Trainingscamp in Dresden teil. Bei diesem lösen sie Klausuren der Vorjahre, halten Vorträge und experimentieren – auf dass es gelingen möge, die Qualifikation mit Medaillen zu garnieren.