Erfurt. Die Nummer 7380 im „New General Catalogue“ (NGC) für galaktische Nebel, Sternhaufen und Galaxien gehört dem „Hexennebel“. Dieser Emissionsnebel ist auch von Thüringen aus am Nachthimmel zu sehen.

Schaut man in der Dunkelheit derzeit in Richtung Norden in den Nachthimmel über Thüringen, findet man dort zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Drache das Sternbild Kepheus. In diesem befinden sich neben dem wunderschön in tiefrotem Licht funkelnden Granatstern auch etliche Doppelsterne sowie offene Sternhaufen – NGC 7380 ist einer davon. In diesem eingebettet, ist ein sogenannter Emissionsnebel. Dies sind Geburtsstätten für junge heiße Sterne.

Das Besondere an dem Emissionsnebel von NGC 7380 ist dessen markante Form, welche an das Gesicht einer Hexe oder aber auch an das eines Zauberers erinnert. Gehext oder gezaubert wird hier allerdings nicht, vielmehr handelt es sich bei diesem Himmelsobjekt um ein rund 100 Lichtjahre im Durchmesser großes Sternenentstehungsgebiet.

Im Grunde kann man sich das als eine unfassbar große und schwere Wolke aus interstellarem Gas vorstellen. Die darin enthaltenen Sterne strahlen im UV-Licht. Hat ein Nebel zum Beispiel die Farbe Rot, kann man davon ausgehen, dass das ionisierter Wasserstoff ist, der hier zum Leuchten angeregt wird.

Der Hexennebel ist ungefähr 7000 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von rund 100 Lichtjahren. Um ihn visuell beobachten zu können, benötigt man ein Teleskop von mindestens 200 mm Öffnung sowie einen entsprechenden Nebelfilter.