Erfurt. Nach dem Rücktritt des Thüringer AWO-Chefs Werner Griese will die Arbeiterwohlfahrt voraussichtlich am 18. Juli einen Nachfolger wählen.

Die Landesdelegiertenkonferenz mit rund 150 Teilnehmern in Erfurt stehe noch unter Vorbehalt, da die Gesundheitsbehörden das Treffen noch genehmigen müssten, sagte ein AWO-Sprecher am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Einen Kandidaten für den ehrenamtlichen Posten des Landesvorsitzenden gebe es bislang noch nicht.

Bisher noch keine Kandidaten für Landesvorsitz

Griese hatte nach anhaltender Kritik vor wenigen Tagen seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Er hatte die Verträge für die Manager der AWO-Tochter Alten-, Jugend- und Sozialhilfe (AJS) gGmbH unterschrieben, die nach Berichten über überzogene Gehälter massiv unter Druck geraten waren. Die AJS-Geschäftsführer Michael Hack und Achim Ries kündigten daraufhin nun ebenfalls ihren Rückzug an. Beide baten bis zum 30. Juni um die Entbindung von ihren Aufgaben.

Mit dem Rückzug soll laut AWO ein Neuanfang in der gemeinnützigen AJS ermöglicht werden. Der AWO-Bundesverband hatte ein Prüfverfahren gegen den Landesverband eingeleitet und dazu einen Bericht erstellt. Seit Ende 2017 gibt es bei der Arbeiterwohlfahrt einen Verhaltenskodex, der eine zu große Diskrepanz zwischen den Gehältern von Managern und einfachen Beschäftigten ausschließen soll.

Die AJS hat 5400 Mitarbeiter in 200 Einrichtungen der Alten-, Jugend- und Sozialhilfe.

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